Mit ökumenischer, interreligiöser und interkultureller Offenheit arbeiten GefängnisseelsorgerInnen hinter Mauern. Die Grundlage für die Seelsorge in den Justizvollzugsanstalten ist der Artikel 4 des Grundgesetzes, der die uneingeschränkte Religionsausübung gewährleistet. In einer Justizvollzugsanstalt ist ein interdisziplinärer Austausch zwischen den Diensten wichtig.

 

Die Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. ist ein bundesweiter und überdiözesaner Zusammenschluss. Er organisiert sich als gemeinnütziger und kirchlicher Verein von hauptberuflichen und beauftragten SeelsorgerInnen. Die MitarbeiterInnen arbeiten im Gestellungsvertrag des Landes mit dem Bistum, im Angestelltenverhältnis oder mit Verbeamtung des Landes in den staatlichen Einrichtungen. Die Gefängnisseelsorge geniest in den Justizvollzugsanstalten aufgrund Ihres Auftrages und ihrer Schweigepflicht große Freiheiten. Diese gilt es mit Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung gegenüber den Inhaftierten und Bediensteten des Allgemeinen Vollzugsdienstes und der Fachdienste zu gestalten. Eine enge Kooperation existiert mit der evangelischen Gefängnisseelsorge sowie den muslimischen BetreuerInnen.

Stimmen aus der Gefängnisseelsorge

24. Februar 2022
Seit 23 Jahren ein offenes Ohr für Strafgefangene
Eigentlich hatte er „nicht vorgehabt, so lange zu bleiben“. Aber manchmal kommt es im Leben eben anders als geplant, und so arbeitet Hubertus Mayer bereits seit fast 23 Jahren als katholischer Seelsorger in der Justizvollzuganstalt Heilbronn. Zuvor hat der 59-Jährige in der Fachschule für Sozialpädagogik in […]
24. Januar 2022
Gefängnisseelsorger der JVA Hövelhof und der UfA Büren
Innerhalb der Reihe „Auf eine Kaffeelänge mit…“ trifft sich ein Redakteur der Erzbistumpresse regelmäßig mit einer Person aus dem Erzbistum Paderborn. Einzige Vorgabe der Zusammenkunft: Das Treffen endet, sobald die Kaffeebecher geleert sind. Diesmal haben wir uns mit Gefängnisseelsorger Mirko Wiedeking getroffen, der seit September 2021 […]
8. Januar 2022
Warum ist das Gefängnis ein Andersort?
Andersorte? Rückbeziehend auf Micheal Foucaults Konzept der „Heterotopie“, hat die Philosophisch-Theologische Hochschule Münster Denkanstöße der „Andersorte von Spiritualität und Seelsorge“ vorgestellt. Als Andersort verstehen sie dabei wirkliche Orte, aber auch soziale Gefüge inmitten der Gesellschaft, die als Gegenplatzierungen oder Widerlager wirken, in denen Gesellschaft und Kultur […]
5. Oktober 2021
Bei Studientagung neue „Seelsorgepersonen“ begrüßt
Im Rahmen der ersten Studientagung nach fast zwei Jahren Corona-Auszeit, begrüßt der Vorstand der Katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. im bayrischen Neumarkt/Oberpfalz in präsenter Form neue GefängnisseelsorgerInnen im Bundesgebiet. Sie alle haben in den letzten Monaten ihren Dienst in der Corona-Zeit im Knast neu begonnen. Acht […]
23. Juli 2021
Fenster ohne Gitter in Kirche und Seelsorgebüros
Michael King geht über den Hof in der Justizvollzugsanstalt Herford. Er ist der katholische Gefängnisseelsorger. Stimmen sind zu hören. Wer da spricht, sieht man nicht. Häftlinge stehen an den Fenstern der Zellen und unterhalten sich miteinander. Auch sie können einander nicht sehen. Alle haben Einzelzellen. Von […]
3. Juli 2021
Schweiz: Beat Röösli begleitet Häftlinge im Gefängnis
Beat Röösli begleitet als Seelsorger Häftlinge im Gefängnis nahe Zürich. Wenn sie entlassen werden, ist er weiterhin für sie da. „Comeback“ heißt das Projekt, mit dem der Theologe eine bestmögliche Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützen möchte. Der Gefängnisseelsorger besucht wöchentlich das Gefängnis in Affoltern am Albis […]