Beat Röösli begleitet als Seelsorger Häftlinge im Gefängnis nahe Zürich. Wenn sie entlassen werden, ist er weiterhin für sie da. “Comeback” heißt das Projekt, mit dem der Theologe eine bestmögliche Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützen möchte. Der Gefängnisseelsorger besucht wöchentlich das Gefängnis in Affoltern am Albis und das Frauengefängnis in Dielsdorf. Meist ist für ihn völlig unklar, welche Begegnungen und Gespräche ihn erwarten.
Gespräche in der “Chischtä” der Justizvollzugsanstalt und im Züricher Comeback-Projekt.
Für den katholischen Theologen spielt die Religionszugehörigkeit bei den Gesprächen allerdings weniger eine Rolle. Wie der Seelsorger mit seinen Begegnungen umgeht und was eine ehemalige Inhaftierte zur Begleitung hinter Gittern sagt, wird im Video des Schweizer Reportagenmagazins TeleZüri gezeigt. Jeweils für mehrere Stunden begibt sich Röösli hinter Gitter.
Im Gegensatz zur Gefängnisseelsorge in den deutschen Bundesländern hat er keine Schlüsselgewalt. Das hat vor und Nachteile. Doch nicht nur an diesem gesicherten Ort ist er ein Gesprächspartner. Besonders nach der Entlassung ist Röösli als Ansprechpartner “draußen” für ehemalige Inhaftierte da. Das Projekt “Comeback” ist ein Angebot der reformierten und katholischen Gefängnisseelsorge im Kanton Zürich. Es steht für Frauen und Männer jeden Alters, unabhängig von der Religion zur Verfügung. Haftentlassene werden in ihrer Wohnungs- und Arbeitssuche, in Beziehungskrisen, der Sucht oder im finanziellen Schuldenabbau unterstützt. Ziel ist es, ein deliktfreies Leben zu gestalten.