Mitte Mai 2024 fand die 33. Sitzung der CCPCJ (Commission on Crime Prevention and Criminal Justice = Kommission zur Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege) am UN-Sitz in Wien statt. Doris Schäfer nahm als Vertreterin der ICCPPC (International Commission of Catholic Prison Pastoral Care) teil. Zu dieser Sitzung treffen sich jährlich UN-Mitgliedstaaten und NGO’s, die sich in diesem Bereich engagieren.
Es ist eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Viele Probleme, die es weltweit gibt, kommen zur Sprache. Oft kann man vom Zustand der Gefängnisse auf den Zustand einer Gesellschaft Rückschlüsse ziehen. In diesem Jahr konnte man zum Beispiel erfahren, wie sich die Situation von Gefangenen verschlechtert, wenn in einem Land Krieg herrscht. Eine Vertreterin einer NGO aus dem Sudan und ein Vertreter aus dem Jemen berichteten in sogenannten side events von ihren Ländern.
Hilfe seitens der UN
VertreterInnen aus dem Iran, aus den Philippinen und aus Indonesien dagegen berichteten von vielen Hinrichtungen in ihren Ländern, mit denen vor allem der Drogenhandel unterbunden werden soll. Aber auch Initiativen und Projekte kommen zur Sprache, wie mit Hilfe von NGO’s oder in Zusammenarbeit mit UN-Einrichtungen positive Schritte auf dem Gebiet der Verbrechensbekämpfung und der -verhütung erzielt werden konnten.
Gefängnisseelsorge weltweit
Die Anwesenheit der Gefängnisseelsorge wird von vielen sehr geschätzt. Neben ICCPPC war IPCA vertreten, eine ökumenisch ausgerichtete Organisation von GefängnisseelsorgerInnen, die in Europa vor allem Mitglieder protestantischer Kirchen versammelt. Beide Organisationen besitzen einen Beobachterstatus bei den UN. Das Treffen in Wien ist eine gute Gelegenheit, sich besser kennenzulernen, über die Situation der Gefängnisseelsorge weltweit zu sprechen und mögliche gemeinsame Projekte ins Auge zu fassen. Eine ökumenische Zusammenarbeit scheint unumgänglich, wenn man in den Gefängnissen weltweit etwas verändern will.
Doris Schäfer