Mit ökumenischer, interreligiöser und interkultureller Offenheit arbeiten GefängnisseelsorgerInnen hinter Mauern. Die Grundlage für die Seelsorge in den Justizvollzugsanstalten ist der Artikel 4 des Grundgesetzes, der die uneingeschränkte Religionsausübung gewährleistet. In einer Justizvollzugsanstalt ist ein interdisziplinärer Austausch zwischen den Diensten wichtig.
Die Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. ist ein bundesweiter und überdiözesaner Zusammenschluss. Er organisiert sich als gemeinnütziger und kirchlicher Verein von hauptberuflichen und beauftragten SeelsorgerInnen. Die MitarbeiterInnen arbeiten im Gestellungsvertrag des Landes mit dem Bistum, im Angestelltenverhältnis oder mit Verbeamtung des Landes in den staatlichen Einrichtungen. Die Gefängnisseelsorge geniest in den Justizvollzugsanstalten aufgrund Ihres Auftrages und ihrer Schweigepflicht große Freiheiten. Diese gilt es mit Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung gegenüber den Inhaftierten und Bediensteten des Allgemeinen Vollzugsdienstes und der Fachdienste zu gestalten. Eine enge Kooperation existiert mit der evangelischen Gefängnisseelsorge sowie den muslimischen BetreuerInnen.
Stimmen aus der Gefängnisseelsorge
Rechtliche Grundlagen
Das Verhältnis zwischen Staat und Kirche ist historisch gewachsen, hat eine Fülle von Differenzierungen und Abgrenzungen sowie eine klar umrissene Aufgabenteilung und Formen der Zusammenarbeit entwickelt, die auf dem Grundgesetz mit der Religionsfreiheit basieren (Artikel 4 Absatz 1 GG). ▶
Heilen, was Unheil ist?
In der gemeinsamen und lebendigen Feier der Liturgie, der missionarischen Verkündigung des Wortes Gottes und in der liebevollen und barmherzigen Zuwendung zu den Armen und Bedrängten aller Art geschieht Pastoral. Gefängnisseelsorge gründet im Auftrag der Kirche, den Menschen heilvoll zu begegnen. ▶
Nutzen der Seelsorge
Können Angebote der Gefängnisseelsorge, abgesehen von den Gottesdiensten, als zwischenmenschliche Hilfsmöglichkeiten mit Lebensschulcharakter verstanden werden? Seelsorge als Angebot zur Selbstverständigung auf der Grundlage von Erwachsenenbildung und therapeutisch orientierter Gespräche? ▶