In machen Justizvollzugsanstalten gehört ein Kirchengebäude als eigenes Gebäude dazu. Der preußische Vollzugsbau sah dies so vor. Im hessischen Rockenberg ist das ehemalige Kloster zu einer Justizvollzugsanstalt umgewandelt worden. Geblieben ist die alte Klosterkirche, die nun Knastkirche ist. In den neueren Gefängnissen sind Kirchenräume oft Mehrzweckräume, die noch für andere Zwecke genutzt werden. Mancherorts ist der Kirchenraum hinter den Mauern auch ein Sportraum.

 

Anders als draußen werden Kirchengebäude, Gottesdiensträume oder Kapellen hinter Gittern in ökumenischer und interreligiöser Weise genutzt. In der neuen JVA Wuppertal-Ronsdorf sind die „religiösen“ Räume so angelegt, dass es je einen abgeschlossenen Teil der christlichen Kapelle und zum anderen ein muslimischer Gebetsraum gibt. Die Räume können mit dem großen Versammlungsraum verbunden werden. Es besteht eine Vielfalt von Knastkirchen in den einzelnen Justizvollzugsanstalten der Bundesländer. Hier ein Einblick mit Bilder…

 

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Kirche der JVA Werl: St. Peter in Ketten. Visueller Rundgang

Wie sich die Gesellschaft im Laufe der Jahrhunderte verändert hat, so hat sich Kirche ebenso verändert. Dies drückt sich in der Architektur der Kirchenbauten der jeweiligen Zeit und der Gestaltung von liturgischen Räumen aus. Galt in der Vergangenheit eher die Betonung auf die Predigt und der sakramentalen Anbetung , so geht es heute um die Erfahrung eines Raumes und der darin gefeierten lebensnahen Liturgie. Im Gefängnis treffen Kulturen und Religionen aufeinander. Die Reaktionen in gottesdienstlichen Feiern kommen von Gefangenen unmittelbar und direkt. Von daher kann man sich nicht hinter formelhaften und frommen Sprüchen verstecken. Oft spielen für Inhaftierte andere Motive eine Rolle, den Gottesdienst mitzufeiern. Doch neben all den oberflächlichen Dingen kann es in einer gottesdienstlichen Feier gelingen, den Blick über die Mauern zu lenken. Die Kirche im Knast wird überwiegend als besonderer Ort für Bekenntnisfreie und Gläubige jeglicher Richtung erfahren.

 

8. November 2019
Das Logo des Synodalen Weges ist vorgestellt
Man ist überzeugt: Die Kirche braucht ein synodales Voranschreiten. Die Katholische Kirche in Deutschland fängt dabei nicht am Nullpunkt an. Die „Gemeinsame Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland“ (Würzburger Synode 1971 bis 1975), die „Pastoralsynode der Katholischen Kirche in der DDR“ (1973 – 1975) und der Gesprächsprozess der […]
4. Juli 2019
Dies hier ist wirklich keine Wellness-Seelsorge
Michael King ist Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Herford. Für die jungen Männer hinter diesen Mauern ist er oft der einzige Ansprechpartner. „Ich bin für die Täter da“, sagt er. Kerben in der Holzablage, Schriftzüge auf der Schranktür, ein Bett mit Holzbrettern als Lattenrost – in der […]
16. Januar 2023
Arbeit des Seelsorgers in der JVA Frankenthal
Gefängnisseelsorger Manfred Heitz vor der Aufnahmekamera in der Knastkapelle. Gar nicht so einfach, in die Kapelle oder in das Büro des Seelsorgers der Justizvollzugsanstalt zu gelangen: Terminvereinbarung im Voraus mit Manfred Heitz, Anmeldung an der JVA-Pforte, Maske auf, Smartphone und Personalausweis abgeben. Manfred Heitz steht im […]
13. Juli 2019
Glaube spielte in preußischer Gefängnisreform eine Rolle
An der Außenwand der Kirche, dem Inneren des Gefängnisses zugewandt, hing ein großes Kreuz. Vorher war dort auf der Wand nichts. Dieses Kreuz hatte bis zu einem großen Sturm auf dem vorderen Dach des alten Gefängnisses „Ulmer Höh“ über der Altarseite der Kirche gestanden,. Dies mehr […]
11. Juni 2020
Das Brot lässt sich nicht virtuell empfangen
Täglich werden in Deutschland mehr als 3.000 Brotsorten in 46.000 Verkaufsstellen angeboten (die Apothekendichte ist nicht einmal halb so groß). Während der Geschäftsschließungen während dem Shutdown stand man oft vor verschlossenen Bäckereien, die ihre Verkaufszeiten eingeschränkt oder einfach geschlossen hatten, weil die Fußgängerzonen entvölkert waren. Zwei […]
7. Februar 2025
Gesellschaft hinter den Mauern ist keine andere als davor
Richard Goritzka ist gern im Gefängnis – als Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Bremen. Er spricht mit verurteilten Mördern, Betrügern und Sexualstraftätern. Kann er da noch an das Gute im Menschen glauben? Unbedingt, sagt der hauptamtliche Diakon. Jetzt geht Goritzka nach 15 Jahren Knastarbeit in den Ruhestand. […]
Knastschlüssel