Die Katholische Bundes-Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe (KAGS) will die Ausgrenzung von straffällig gewordenen Menschen vermeiden und ihre Integration in die Gesellschaft fördern. Sie will darüber hinaus Strafe als Reaktion auf ein delinquentes Verhalten zurückdrängen und Formen der Versöhnung zwischen Tätern und Opfern unterstützen.

Die Straffälligenhilfe der verbandlichen Caritas hat ihren Ursprung in der Botschaft des Evangeliums und ist begründet im christlichen Gebot der Nächstenliebe. Sie ist Dienst am Nächsten und soll zur Versöhnung mit dem Nächsten beitragen. Sie nimmt sich in besonderer Weise der sozial schwachen und benachteiligten Menschen an. In ihren Integrationsbemühungen wird sie gestützt durch die sozialstaatliche Verpflichtung, jedem eine menschenwürdige Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.

Unabhängige Hilfen

In verschiedenen Diensten und Einrichtungen der verbandlichen Caritas wird Straffälligenhilfe geleistet als beratende und begleitende Hilfe auf freiwilliger Basis. Sie umfasst alle Angebote, die geeignet sind, die persönlichen Fähigkeiten der Betroffenen zu erweitern und zu stärken sowie ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern. Sie ist nicht gebunden an das justizielle Verfahren, sondern orientiert sich an der jeweiligen individuellen Problemlage der Hilfesuchenden. Gerade damit wird eine ganzheitliche und durchgängige Hilfe möglich.

Vernetzt sein

Die KAGS als Fachorganisation wurde 1992 gegründet und hat 70 Mitglieder, davon 36 geborene Mitglieder (Diözesancaritasverbände – DiCV, die Sozialdienste des SKM und SkF sowie die Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. Im Bereich der Caritas gibt es weitere 110 Fachstellen, die Straffälligenhilfearbeit leisten. Daneben informieren und unterstützen ehrenamtliche MitarbeiterInnen. DIE KAGS ist vernetzt mit der Bundesarbeitgemeinschaft für Straffälligenhilfe (BAG-S). Die Straffälligenhilfe beteiligen sich an dem jährlichen Aktionstagen Gefängnis, die im November an unterschiedlichen Orten mit Veranstaltungen stattfinden.

 

4. Dezember 2023
Kinder zu Besuch im Knast: „Papa bist Du jetzt böse?“
Zum Abschied aus der Gemeindepastoral bekam die Gefängnisseelsorgerin Christina Brath von den Schulkindern und den ReligionslehrerInnen ein bemaltes Altartuch mit Herzen und guten Wünschen für das Gefängnis geschenkt. Dieses Tuch liegt jetzt in der JVA Heidering auf dem Altar im Andachtsraum. Im Gespräch mit den Kindern […]
26. März 2020
Ich habe dem Mörder meiner Tochter verziehen
Beim Amoklauf von Winnenden verliert Gisela Mayer ihre damals 24-jährige Tochter. Sie hat dem Mörder verziehen und dadurch zurück ins Leben gefunden. Gisela Mayer lächelt, wenn sie über ihre älteste Tochter Nina spricht. „Wir haben über jeden Blödsinn gequatscht“, erzählt sie. Immerhin sei Nina Lehrerin gewesen, […]
15. Dezember 2019
Wann kommt Papa wieder? Noch viermal singen…
In einem Kinospot der Kampagne gegen Raupkopierer sind drei Kinder und eine Mutter zu sehen, die vor dem Gefängnis dem darin sitzenden Vater ein Geburtstagsständchen singen. Eines der Kinder fragt, wann der Papa wieder kommt. Die Mutter entgegnet trocken: „Noch viermal singen.“ Vor Jahren habe ich […]
8. Juni 2024
Keine Chance: Diskriminierung statt Resozialisierung
In der Zeit von November 2005 bis Ende März 2013 habe ich als Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf gearbeitet. Zu einigen Gefangenen, die ich seinerzeit betreut habe, habe ich immer noch Kontakt. Vor vielleicht zwei Monaten rief mich einer dieser „Ehemaligen“ an. Ich nenne ihn der […]
27. Oktober 2022
Die Angehörigen von Inhaftierten sind mitgefangen
Wenn ein geliebter Mensch inhaftiert wird, ändert das nicht nur das Leben des Gefangenen, sondern auch das seiner Partner/in, Eltern und vor allem der Kinder. Die Anlaufstelle SKM Rückenwind- Hilfen für Angehörige Inhaftierter in Wittlich kennt die Sorgen und Nöten der Zurückgebliebenen nur zu gut. Aussagen […]
30. März 2020
Besuchszeiten für Häftlinge und Angehörige
Freunde treffen, mit Bekannten zusammen ein Eis essen – solche Unternehmungen waren für die Bevölkerung vor der Corona-Krise pure Selbstverständlichkeit. Mittlerweile sind wir nicht nur in unseren sozialen Kontakten extrem eingeschränkt: Corona ist schuld. Um das Virus in den Griff zu bekommen, sind größere Ansammlungen vorerst […]
Knastschlüssel