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Was ist, wenn Dein Vater oder Deine Mutter im Gefängnis ist?

13. März 2021

Ein Kind betrachtet die Krippenfigur eines Gefangenen an der Krippe im Hohen Dom von Paderborn.

Was ist, wenn Dein Vater oder Deine Mutter im Gefängnis ist? Häufig hat man in so einer Situation eine Menge unangenehme Gefühle, wie zum Beispiel: sich allein gelassen fühlen; wütend sein; sich hilflos und im Stich gelassen fühlen. Das geht Dir nicht alleine so! Tausende andere Kinder und Jugendliche  in Deutschland kennen dies in ähnlicher Weise. Die Frage ist: Wie kannst Du mit dieser Situation umgehen, dass es Dir einigermaßen gut geht und es Dich nicht so sehr belastet? Vielleicht ist es eine gute Idee (die Du wahrscheinlich auch schon selbst hattest) mit deiner Familie zu reden und mit guten Freunden, denen du vertraust.

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Es ist total normal, wenn Du unsicher bist, ob Du in der Schule offen über deine Situation reden möchtest. Denn Du kannst ja schlecht einschätzen, wie die anderen reagieren werden. Es ist bestimmt angebracht, damit vorsichtig zu sein und gut auf sich selbst aufzupassen. Du musst dabei ein gutes Gefühl haben. Das ist einfach eine Vertrauenssache. Vielleicht möchtest Du alles auch lieber deiner besten Freundin oder deinem besten Freund erzählen, weißt aber nicht, wie sie darauf reagieren? Das solltest Du gut überlegen. Bestimmt hast Du selbst ein gutes Gefühl dafür, wem Du dich mit deiner Situation anvertrauen kannst und wem lieber nicht. Vielleicht gibt es ja an deiner Schule eine vertrauenswürdige Sozialarbeiterin oder eine/n Lehrer/in der Du vertraust und der Du von Deiner Situation erzählen kannst.

Wenn die Nachbarn ohne erkennbaren Grund auf einmal nicht mehr freundlich zu Dir sind und Dich im Treppenhaus und auf der Straße nicht mehr grüßen, kann es sein, dass sie von irgend jemanden erfahren haben, dass Deine Vater oder Mutter im Gefängnis ist. Wenn du Dich dann unwohl fühlst, wenn Du sie siehst, kann es manchmal helfen, wenn Du sie direkt darauf ansprichst. Aber das solltest Du dir sehr gut überlegen und auf jeden Fall auch mit deiner Mutter oder Deinem Vater vorher absprechen! Auch beim Sport könnte es passieren, dass Du ausgegrenzt wirst und die anderen nicht so gerne mit Dir in einer Mannschaft spielen möchten. Auch hier kann es helfen, das offen anzusprechen. Manchmal wird es dadurch aber noch schlimmer. Das solltest du vorher unbedingt mit jemand besprechen, dem du vertraust.


Internetplattform

Die Internetplattform „Ich besuche Dich im Gefängnis“ kann Dir helfen. Sie ist in dieser Form das einzige Angebot für Kinder Inhaftierter im deutschsprachigen Raum. Neben vielfältigen Informationen zum Gefängnis und zur Besuchssituation können betroffene Kinder erfahren, was anderen Kindern geholfen hat. Außerdem bietet die Seite Anregungen, wo im direkten Umfeld oder aber online Unterstützung und Hilfe gesucht werden kann. Die Seite wird durchschnittlich von 188 Menschen am Tag angeklickt. Insgesamt haben 2020 68.492 Menschen sich über diese Seite informiert. Wenn Du nicht weißt, mit wem Du darüber sprechen möchtest, weil Du Dich vielleicht schämst, findest Du hier Adressen. Da bkommst Du Hilfe – egal worum es geht und wie lange es dauert. Hier findest Du Menschen, mit denen Du sprechen kannst. Erzähle uns, was Dir passiert ist und wir überlegen gemeinsam, wer und was Dir helfen könnte. Mehr…


Bücher

Lucys Entdeckungen
Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wächst Lucy bei ihren Großeltern auf. Sie lebt sehr gern bei ihnen, wird geliebt und umsorgt, doch sie spürt, dass beide ein Geheimnis vor ihr haben. Eines Tages gerät ihre Welt ins Wanken: Ein Brief ihres Vaters trifft ein – aus dem Gefängnis! Seine Entlassung steht bevor und er möchte zukünftig seine Tochter bei sich haben. Lucy ist hin- und hergerissen, denn sie liebt ihre Großeltern sehr, doch auch ihren Vater möchte sie unbedingt sehen und kennenlernen. Sie kann mit niemandem über ihre Sorgen reden, bis sie Donald kennenlernt, einen Jungen aus der Nachbarschaft. Ihm kann sie sich anvertrauen. Lucy hat keine Ruhe mehr, sie will unbedingt ihren Vater im Gefängnis besuchen. Endlich dort angekommen, erfährt sie, dass ihr Vater schon seit zwei Monaten entlassen ist. Lucy fühlt sich zurückgestoßen und verletzt, warum hat er sie noch nicht besucht? Mehr Buchtipps…

Patricia St. John. Ab 10 Jahre

 

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