Die Katholische Bundes-Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe (KAGS) will die Ausgrenzung von straffällig gewordenen Menschen vermeiden und ihre Integration in die Gesellschaft fördern. Sie will darüber hinaus Strafe als Reaktion auf ein delinquentes Verhalten zurückdrängen und Formen der Versöhnung zwischen Tätern und Opfern unterstützen.

Die Straffälligenhilfe der verbandlichen Caritas hat ihren Ursprung in der Botschaft des Evangeliums und ist begründet im christlichen Gebot der Nächstenliebe. Sie ist Dienst am Nächsten und soll zur Versöhnung mit dem Nächsten beitragen. Sie nimmt sich in besonderer Weise der sozial schwachen und benachteiligten Menschen an. In ihren Integrationsbemühungen wird sie gestützt durch die sozialstaatliche Verpflichtung, jedem eine menschenwürdige Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.

Unabhängige Hilfen

In verschiedenen Diensten und Einrichtungen der verbandlichen Caritas wird Straffälligenhilfe geleistet als beratende und begleitende Hilfe auf freiwilliger Basis. Sie umfasst alle Angebote, die geeignet sind, die persönlichen Fähigkeiten der Betroffenen zu erweitern und zu stärken sowie ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern. Sie ist nicht gebunden an das justizielle Verfahren, sondern orientiert sich an der jeweiligen individuellen Problemlage der Hilfesuchenden. Gerade damit wird eine ganzheitliche und durchgängige Hilfe möglich.

Vernetzt sein

Die KAGS als Fachorganisation wurde 1992 gegründet und hat 70 Mitglieder, davon 36 geborene Mitglieder (Diözesancaritasverbände – DiCV, die Sozialdienste des SKM und SkF sowie die Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. Im Bereich der Caritas gibt es weitere 110 Fachstellen, die Straffälligenhilfearbeit leisten. Daneben informieren und unterstützen ehrenamtliche MitarbeiterInnen. DIE KAGS ist vernetzt mit der Bundesarbeitgemeinschaft für Straffälligenhilfe (BAG-S). Die Straffälligenhilfe beteiligen sich an dem jährlichen Aktionstagen Gefängnis, die im November an unterschiedlichen Orten mit Veranstaltungen stattfinden.

 

7. März 2019
Mein Sorgenkind in Haft. Ein Vater berichtet
In seiner Freizeit traf sich mein Sohn ab dem 9. Schuljahr zunehmend häufiger mit schrägen Typen, um manchmal zu kiffen. Abnabelung, dachte ich, irgendwie normal, wird sich wieder geben. Am Ende der zehnten Klasse schrammte der damals 16-jährige haarscharf an der Mittleren Reife vorbei. Qualifizierter Hauptschulabschluss […]
23. Juli 2024
Freiheit und Knastkirche: Ausgang mit einem Gefangenen
Das gab es seit Jahren nicht mehr: Ein begleiteter Ausgang mit einem Inhaftierten des Jugendvollzuges. Der Grund war die Beantragung seines Personalausweises bei der Bürgerberatung der Stadt. Der Gefangene ist gelockert, das heißt, er darf in Begleitung des Gefängnisseelsorgers die Justizvollzugsanstalt für drei Stunden verlassen. Der […]
15. September 2023
Das Scheitern: Keine Chance auf eine Wohnung
Zum Aktionstag „Gefängnis“ im November sind Texte von Strafgefangenen aus den Justizvollzugsanstalten Lübeck und Neumünster zum Thema „Wohnungslosigkeit und Haft“ entstanden. Die Autoren wurden in Schreibwerkstätten durch den Journalisten Peter Brandhorst angeleitet. Er ist Chefredakteur des sozialen Straßenmagazins „Hempels“ in Kiel. Resozialisierung Das Stigma einer Gefängnisstrafe […]
1. Juni 2021
Angehörige und Kinder von Inhaftierten in Coronazeit
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind ca. 13 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Folgen betroffen. Sie sind dabei in ihren Grund- und Menschenrechten zu schützen, wobei die Frage der Verhältnismäßigkeit regelmäßig zu überprüfen und neu zu bewerten […]
26. Juli 2019
Eine inhaftierte Mutter erzählt ihrer Tochter
“Das ist schon schlimm, dass du hier bist, weil du bei mir sein sollst. Aber ich komm dich ja immer besuchen und du mich auch und das ist schön.” Als ich meine fünfjährige Tochter gefragt hatte, wie sie es findet, dass Mama im Gefängnis ist, kam genau […]
18. März 2019
Der Kontakt des Kindes zu seinem inhaftierten Vater
Wenn der Richter den Vater ins Gefängnis schickt, bricht für die Familie – sofern sie einigermaßen intakt ist – eine Welt zusammen. Wie sagt man es den Kindern, dass Papa die nächsten Jahre nicht da ist? Und wie schlimm muss es für sie sein, durch Anstaltsflure […]
Knastschlüssel