In den Jahren 1978 bis 1984 wurden die „Bundesmitteilungen der Seelsorger im Strafvollzug“ mit dem Titel „Seelsorge im Strafvollzug“ publiziert. Herausgeber war die „Konferenz der katholischen Geistlichen bei den Justizvollzugsanstalten der Bundesrepublik Deutschland mit Berlin (West)“. Sie erschienen in wechselnden Titelblatt-Farben durch die „Bundesstelle für katholische Seelsorge im Strafvollzug“ mit Sitz in Fulda. In den Jahren ab etwa 1976 sind Informationen als Rundbrief mit der Unterschrift des damaligen Vorsitzenden, Prälat und Oberpfarrer Anton Huber, aus der bayrischen Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech versandt worden.

 

„Katholische Strafvollzugspfarrer tagen vom 8. – 11. Juni 1953 zum vierten Mal seit 1950“, so die Mitteilung eines Artikels der Fuldaer Zeitung. An diesem Treffen mit 130 TeilnehmerInnen nehmen zum ersten Mal die katholischen Fürsorge- und SeelsorgshelferInnen teil. Sie werden als die „wichtigsten Mitarbeiter jeder Gefängnisseelsorge“ bezeichnet. „Zur Information und zur Erleichterung Ihrer Arbeit mögen Ihnen die Hinweise im Rundbrief dienen“, so beginnt später das erste  Satz des (blauen) Blattes der Mitteilungen auf Bundesebene. Daneben wurden die Heft-Bände „Seelsorge im Strafvollzug“ herausgegeben, die Vorträge aus den Jahrestagungen in einem DIN A 5 Heft wiedergaben. Das erste Band erschien 1982. Diese wurden noch mit Schreibmaschine mit engem Schriftbild erstellt. Der aus Fulda stammende Prof. Dr. Balthasar Gareis gab die ersten beiden Bände in Verbindung mit der Konferenz der katholischen Geistlichen bei den Justizvollzugsanstalten 1x im Jahr heraus. Der Mitgliedsbeitrag zur Konferenz betrug damals 30 DM.

Heute wird die Fachzeitschrift „AndersOrt“ publiziert. Sie dient als interdisziplinäre und interreligiöse Plattform zur Berichterstattung zu den Thematiken im Justizvollzug. Ab Oktober 2017 folgte der Personenkörperschaft der gemeinnützige und kirchliche Verein „Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. als Herausgeber. Bis heute wird das Printmedium an die Justizministerien der Länder, an die Seelsorgeämter und Abteilungen der Kategorialseelsorge in den Bistümern sowie an die Evangelische Konferenz für Gefängnisseelsorge versendet. Digital stehen die Ausgaben auf der Webpräsenz kostenlos zur Verfügung.

 

Die Ausgaben 1976 - 1984

Die digitalisierten Ausgaben sind als pdf-Dokument mit Stichwort-Suchfunktion eingestellt. Sie sind in Teilen anfangs unvollständig, weil die Papierseiten noch nicht fest gebunden waren.

Nr. 4 1981

30. April 2024
Gottesdienst für Gefangene wird mit Preis ausgezeichnet
Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes verleiht ihren Gottesdienstpreis in diesem Jahr an die Gefängnisseelsorgerin Henrike Schmidt. Ausgezeichnet wird ein besonders gelungener Gottesdienst, der am 30. Juli 2023 hinter Gittern im Justizvollzugskrankenhaus (JVK) auf dem Hohenasperg bei Ludwigsburg gefeiert wurde. Im Mittelpunkt stand ein Satz aus […]
12. April 2024
JVA Rohrbach: Ostern ist echt ein ver-rücktes Fest
“Können wir heute keine Kerzen anzünden?” fragte ein Inhaftierter etwas enttäuscht zu Beginn seines Ostergottesdienstes in der Justizvollzugsanstalt Rohrbach in Rheinland-Pfalz. Insgesamt wurden an den Osterfeiertagen sechs Ostergottesdienste gefeiert. Sechsmal den Sieg des Lebens über den Tod. Für jede Abteilung gab es einen eigenen Gottesdienst. Der […]
13. Dezember 2021
Feier des Gottesdienstes im gottlosen Gefängnis?
Gefangenen kommen oft aus einer ganz anderen Ecke. Ihre Heimat ist nicht die Kirche. Im Gottesdienst sind sie nicht zu Hause. Viele waren seit ihrer Erstkommunion oder ihrer Konfirmation nicht mehr in der Kirche. Viele kennen kaum noch das Vaterunser. Nicht wenige sind aus der Kirche […]
31. Januar 2023
Medienwand in einer Schlicht- und Arrestzelle
Im Beisein von Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach (Grüne) wurde Mitte Januar 2023 das Projekt „Medienwand“ im nordrhein-westfälischen Justizvollzug in der JVA Dortmund der Öffentlichkeit präsentiert. Bereits im Sommer 2021 wurden im Rahmen eines Pilotprojektes jeweils eine Schlichtzelle der Justizvollzugsanstalten Dortmund und Iserlohn damit ausgestattet. […]
17. Januar 2021
Unkraut? Nein, frei aus dem Herzen Nöte aussprechen
Vor vierzig Jahren, 1978, kam mein erstes Kind auf dem baden-württembergischen Hohenasperg, dem schwäbischen Tränenberg im Justizvollzugskrankenhaus zur Welt. Es wurde aus der Not geboren. Im Gottesdienst merkte ich, dass die kirchliche Gebetssprache für „Knackis“ eine Fremdsprache war. Gnade, Erbarmen, Vergebung sind Fremdwörter in einem Haus, […]
12. Oktober 2021
Mit neuer Perspektive erfährt man besser den Himmel
Wer kennt ihn nicht, den Papierflieger? Eine Form von Origami und ein Objekt, das einem Flugzeug ähnelt und – einfach gefaltet – aus Papier besteht. Für viele eine Erinnerung an so manchen Schulstreich. Heute noch werden sie immer wieder gerne gebastelt und auf die Reise geschickt. […]