Mit unterschiedlichsten Lebensthematiken ist der Justizvollzug ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Darin spiegeln sich Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen, Überzeugungen sowie abgründigen und freudigen Geschichten. „Seelsorge“ ist die Sorge um den ganzen Menschen, der mehr ist, als gängige Trends aussagen, gesellschaftliche Verhältnisse widerspiegeln oder das zugängliche Bewusstsein eines Menschen zeigt.

 

Gefängnisseelsorge ist den Lebensthemen und persönlichen Biografien ausgesetzt. Kann Gefängnisseelsorge, die manches Mal in die Reihe eines „salbungsvollen Gutmenschen“ eingeordnet wird, ein loyales Gegenüber anbieten? Solche Vermutungen beschäftigen manchen Gefangenen oder umgekehrt entsprechend die Vollzugsbediensteten. Ist Gefängnisseelsorge „Vollzugsstörer“ oder Öl im Getriebe? Beides sind Merkmale des „Fachdienstes Seelsorge“ in den staatlichen Einrichtungen des Justizvollzuges.

Für die inhaftierte Menschen sind mit der Seelsorge viele Hoffnungen verbunden, was ein seelsorgerlicher Dienst für sie alles erreichen kann. Allgemein wird erwartet, dass sie einen Menschen mit Verständnis und Mitgefühl antreffen. Der Vertrauensvorschuss mit unserer seelsorgerlichen Schweigepflicht ist kostbar und schutzbedürftig. Das Gefängnis ist mit all den harten Geschichten ein Ort der permanenten Krise, wo alle, Inhaftierte, Fachdienste und VollzugsmitarbeiterInnen, oft unter Anspannung arbeiten und leben.

9. September 2021
Archäologisch wie psychologisch wertvoll: Keller
GefängnisseelsorgerInnen aus dem Erzbistum Paderborn erkunden im Rahmen ihres ersten präsenten Zusammentreffens die vergrabene Stadtgeschichte der Bischofsstadt Paderborn. Im Haus, in dem sich das Einwohnermeldeamt Paderborns befindet, geht es in die Tiefe des darunter liegenden Kellers. Die Gefängnisseelsorger sind einiges von ihrem Dienst im Knast gewohnt. […]
8. April 2024
„Ein top Typ“, sagt ein Inhaftierter zum neuen Gefängnisseelsorger
Gut ein Dutzend BesucherInnen stehen vor der JVA Vechta und warten auf Einlass. Angehörige von Inhaftierten, die ebenfalls warten, fragen, ob es eine Trauung in der JVA gäbe. Grund ist aber die Einführung des neuen evangelischen Gefängnisseelsorgers Stefan Föste. Er tritt die Nachfolge von Dirk Range […]
1. April 2019
Eine zweite und dritte Chance erhalten können
Im Religionsunterricht der Liebfrauenschule in Geldern am Niederrhein (ein Berufskolleg des Bistum Münster) hat sich eine Schulklasse mit dem Thema „Schuld und Versöhnung“ beschäftigt, wo es unter anderem um das Schuldigwerden und den Umgang mit Schuld und Sünde und um eine Auseinandersetzung mit den gängigen sowie […]
4. September 2025
Zivilcourage im Alltag und Handlungsvorschläge gegen Hass
Der Familienbund hat eine Handreichung mit dem Titel „Seid Menschen! Gemeinsam gegen Hass und Hetze“ veröffentlicht. Die Publikation ruft dazu auf, Haltung zu zeigen. Man wolle ein deutliches Zeichen gegen menschenverachtende Parolen, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit setzen, teilte der Verband in Paderborn mit. Die Handreichung greift […]
29. September 2025
JVA Lübeck: Jeder Mensch ist es wert, gesehen zu werden
Diese Frau geht ins Gefängnis. Jeden Tag – freiwillig. Martina Zepke-Lembcke arbeitet als Gefängnisseelsorgerin für die evangelische Nordkirche in der Justizvollzugsanstalt Lübeck. Im oft rauen Haftalltag schafft die Pastorin mit persönlichen Gesprächen, Bibelgruppen und Gottesdiensten Momente der Menschlichkeit und Reflexion. Begegnungen im Haft-Alltag “Kommen Sie am […]
5. Dezember 2018
Eine Vertrauensperson für Frauen in der JVA Köln
Sie weiß nur wenig über die Taten, die die Frauen begangen haben, wenn sie zu ihr zum Gespräch kommen. Ob Diebin, Mörderin oder Erpresserin, Dorothee Wortelkamp-M‘Baye behandelt jeden Menschen mit dem gleichen Respekt. Sie arbeitet als katholische Pastoralreferentin in der Justizvollzugsanstalt in Köln-Ossendorf und ist Seelsorgerin, […]