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Ausbildungskurs: Die Rolle der Seelsorge im Vollzug
Montag, 11. März 2024, 14:30 - Donnerstag, 14. März 2024, 13:00
Die Stärkung der Selbstreflexion und Selbstfürsorge des Gefängnisseelsorgers ist die Grundlage für die professionelle Unterstützung anderer. Eine Erweiterung der theologischen Sprachfähigkeit ist erforderlich, um die Erfahrungen mit den Gefangenen und den Bediensteten ausdrücken und verständlich deuten zu können. Dies ist Bestandteil der ökumenisch ausgerichteten Ausbildungskursen „Kirche im Justizvollzug“.
„Sie müssen an das Gute im Menschen glauben,
ich muss das nicht!“
Zitat eines ehemaligen Anstaltsleiters
Wegen der Abgeschlossenheit des Gefängnisses wirkt die Gefängnisseelsorge als Brückenbauer zwischen Gefangenen und Angehörigen, zwischen Anstalt und Gesellschaft, zwischen Anstaltsseelsorge und Kirche(n) außerhalb der Mauern. Im Schreiben der Deutschen Bischöfe (Nr. 84) vom 24. Februar 2015 „Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen“ (Hebr 13,3) – Der Auftrag der Kirche im Gefängnis, heißt es:
„Die Seelsorge im Gefängnis stellt für die dort pastoral Tätigen eine besondere Herausforderung dar. Das Gefängnis ist ein Ort, an dem zu Spannungen zwischen kirchlichen und staatlichen Anforderungen, zwischen verschiedenen Personengruppen, zwischen Erwartungen und Realität besonders deutlich erfahren werden. Deshalb ist theologische Kompetenz und eine angemessene Zusatzausbildung notwendig. Diese Aus- und Fortbildung wird durch die Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz für alle in den Diözesen und Ländern mit der Gefängnisseelsorge Beauftragten angeboten.“
Was muss ich glauben, sagen und tun? Wie muss ich als SeelsorgerIn im Gefängnis sein?
Rolle der Seelsorge
Auf dieser Tagung wollen wir Raum geben, sich mit den eigenen und fremden Erwartungen oder Vorstellungen an die Rolle als GefängnisseelsorgerIn zu beschäftigen. Dazu gibt es einen Workshop mit zwei alten Hasen, die eine (grund-)verschiedene Einstellung zu ihrer Rolle haben, z.B. gehöre ich zum System oder nicht, arbeite ich therapeutisch mit oder nicht, gehe ich in die Konferenzen oder nicht? Alle TeilnehmerInnen nehmen im Wechsel an den drei angebotenen Workshops teil. Neben den Vorträgen und dem Arbeiten in den Workshops wird Raum sein für den persönlichen Austausch und das Kennenlernen. Einladung…
Michael Kullinat (JVA Schwalmstadt)
Alexander Rudolf (JVA Weiterstadt)
Vorträge
Der katechetische Blick
Hebräer 13,3 und Mattäus 25, 36 auf die Gefängnisseelsorge(nden) hin gedeutet
Dr. Katrin Brockmöller, Geschäftsführende Direktorin des Katholischen Bibelwerkes e.V.
Der pastorale Blick
Herr Pfarrer? Warum schickt die Kirche pastorale MitarbeiterInnen in den Vollzug? Rollen-Erwartungen und Vorstellungen an Seelsorgende
Generalvikar Prälat Christof Steinert, Bischöfliches Generalvikariat Fulda
Der juristische Blick
Warum ist es dem Staat wichtig, dass die Seelsorge in den Vollzugsgesetzen steht und was für eine Erwartung steht juristisch dahinter? Was bedeutet das für die konkreten Seelsorgenden?
Jutta Staudt-Treber, Leitende Regierungsdirektorin, Anstaltsleiterin JVA Weiterstadt
Workshops
„Alte Hasen“ berichten
Vorstellung und Reflexion „bewährter“ Rollenbilder
Heinz-Bernd Wolters, JVA Meppen und Patrick Beirle, JVA Berlin-Moabit
Was „braucht“ eine Anstalt von der Seelsorge?
Jutta Staudt-Treber, Leitende Regierungsdirektorin, Anstaltsleiterin JVA Weiterstadt
Was heißt eigentlich Professionalität?
Lothar Schaefer, ehemaliger Gefängnisseelsorger JA Hameln, Supervisor (DGSv)
Folgetermin 2025: Montag, 31. März 2025 – Donnerstag, 4. April 2025 im St. Bonifatiuskloster Hünfeld