In den Jahren 1978 bis 1984 wurden die „Bundesmitteilungen der Seelsorger im Strafvollzug“ mit dem Titel „Seelsorge im Strafvollzug“ publiziert. Herausgeber war die „Konferenz der katholischen Geistlichen bei den Justizvollzugsanstalten der Bundesrepublik Deutschland mit Berlin (West)“. Sie erschienen in wechselnden Titelblatt-Farben durch die „Bundesstelle für katholische Seelsorge im Strafvollzug“ mit Sitz in Fulda.  In den Jahren ab etwa 1974 sind Informationen als Rundbrief mit der Unterschrift des damaligen Vorsitzenden, Prälat und Oberpfarrer Anton Huber, aus der bayrischen Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech versandt worden.

„Katholische Strafvollzugspfarrer tagen vom 8. – 11. Juni 1953 zum vierten Mal seit 1950“, so die Mitteilung eines Artikels der Fuldaer Zeitung. An diesem Treffen mit 130 TeilnehmerInnen nehmen zum ersten Mal die katholischen Fürsorge- und SeelsorgshelferInnen teil. Sie werden als die „wichtigsten Mitarbeiter jeder Gefängnisseelsorge“ bezeichnet. „Zur Information und zur Erleichterung Ihrer Arbeit mögen Ihnen die Hinweise im Rundbrief dienen“, so beginnt später das erste  Satz des (blauen) Blattes der Mitteilungen auf Bundesebene. Daneben wurden die Heft-Bände ab 1974 „Kirche im Strafvollzug“ und später „Seelsorge im Strafvollzug“ herausgegeben, die Vorträge aus den Jahrestagungen in einem DIN A 5 Heft wiedergaben. Diese wurden noch mit Schreibmaschine mit engem Schriftbild erstellt. Der aus Fulda stammende Prof. Dr. Balthasar Gareis gab die ersten beiden Bände in Verbindung mit der Konferenz der katholischen Geistlichen bei den Justizvollzugsanstalten ein Mal im Jahr heraus. Der Mitgliedsbeitrag zur Konferenz betrug damals 30 DM.

Heute wird die Fachzeitschrift „AndersOrt“ publiziert. Sie dient als interdisziplinäre und interreligiöse Plattform zur Berichterstattung zu den Thematiken im Justizvollzug. Ab Oktober 2017 folgte der Personenkörperschaft der gemeinnützige und kirchliche Verein „Katholische Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. als Herausgeber. Bis heute wird das Printmedium an die Justizministerien der Länder, an die Seelsorgeämter und Abteilungen der Kategorialseelsorge in den Bistümern sowie an die Evangelische Konferenz für Gefängnisseelsorge versendet. Digital stehen die Ausgaben auf der Webpräsenz kostenlos zur Verfügung.

Die Ausgaben 1974 - 1984

Die digitalisierten Ausgaben sind als pdf-Dokument mit Stichwort-Suchfunktion eingestellt. Sie sind in Teilen anfangs unvollständig, weil die Papierseiten noch nicht fest gebunden waren.

Nr. 4 1981

17. September 2019
Skype im Knast: Bildschirm-Blick nach draußen
Gefangene in der Justizvollzugsanstalt Detmold können per Bildtelefonie Kontakt mit Angehörigen aufnehmen. In Nordrhein-Westfalen ist das nur in Detmold möglich – dank eines Pilotprojektes. Ein Modellversuch mit Skype, dem seit Jahren bekannten System für Internet-Bildtelefonie? Das hat in einer Welt, die von einem digitalen Hype zum […]
24. Juli 2024
JVA Werl: Ein eindrucksvoller Einführungsgottesdienst
In der Kirche der nordrhein-westfälischen Justizvollzugsanstalt Werl ertönt im Einführungsgottesdienst des neuen Gefängnisseelsorgers, Sebastian Vieth, ein temperamentvolles Orgelstück. Zu den geladenen Gästen, KollegInnen aus den JVA´en im Gebiet des Erzbistums Paderborn, ehrenamtliche MitarbeiterInnen und Angehörige des seit 1. Januar 2024 dort tätigen Seelsorgers, gesellen sich Inhaftierte […]
27. November 2024
Eine Laudatio zum Gottesdienstpreis hinter den Gittern
Die Laudatio zur Verleihung des Gottesdienstpreises im Jahr 2024 durch die Karl Bernhard Ritter Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes geht erneut an die evangelische Seelsorgerin Henrike Schmidt im Justizvollzugskrankenhaus (JVK) im baden-württembergischen Hohenasperg bei Ludwigsburg. Der Gottesdienstpreis hat gottesdienstliche Feiern hinter den Mauern in den Blick […]
25. August 2022
Gottesdienst im Gefängnis ein besonderer Ort?
Die Anstaltskirche in der JVA Mannheim. In der „Haus- und Dienstordnung für die Beamten des königlichen Centralgefängnisses in Werl“ vom 28. Juli 1911 heißt es u.a.: „Es ist wünschenswert, dass die dienstfreien Beamten an dem Gottesdienst in der Anstalt und insbesondere mit den Gefangenen an der […]
9. Januar 2022
Vielleicht wenn ich dann doch nicht zuschlage
Neulich im Weihnachtsgottesdienst. In die Anstaltskirche rücken etwa 60 Jugendliche ein. Die gestellten Stühle werden schnell verrückt. Man will bei den „richtigen“ Leuten sitzen. Hier drückt sich die Knasthierarchie aus. Jugendliche klatschen sich zur Begrüßung ab. Die  Inhaftierten tragen Mund- Nasenschutz, da vor kurzem ein Corona […]
17. November 2025
Inhaftierter: „Aber meine Schuld wird mich begleiten…“
Im 16. Jahrhundert wurde der Buß- und Bettag auf kaiserliche Anordnung eingeführt. Gemeinschaftliches Beten und Fasten sollte Notsituationen abwenden. 1995 wurde der Bußtag zur Finanzierung der Pflegeversicherung als gesetzlicher Feiertag abgeschafft. Trotzdem lädt dieser Gedenktag ein zum Innehalten, Nachdenken über das eigene Leben und die Beziehung […]