Als ich im Jahr 2004 als Gefängnisseelsorger in der JVA Siegburg meinen Dienst antrat, hatte ich selbst schon einige Erfahrung in Meditation. Ich hatte mich über Jahre in verschiedene Formen der Meditation und Kontemplation eingeübt. Nach einer kirchlichen Zusatzausbildung in Geistlicher Begleitung und Exerzitienbegleitung engagierte ich mich in Kursen und Einzelbegleitung. Die Idee, im Gefängnis Meditation anzubieten, hatte ich vermutlich schon mit dorthin gebracht.

 

Anfangs war ich noch unsicher, welche Form ich wählen sollte, so entschied ich mich nach ersten Erfahrungen eindeutig für das Zazen, die Sitz- und Gehmeditation des Zen. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass es die richtige Entscheidung war. Jahre zuvor lernte ich Zen kennen, eine Meditationsform, die sich im 6. Jahrhundert in China entwickelt hatte und durch christliche Ordensleute im 20. Jahrhundert in den Westen kam. Ich übte mich bei einem Zenlehrer in Bonn, wurde sein Schüler und 12 Jahre später sein Nachfolger in der Leitung dieser Gruppe.

 

 
24. Dezember 2019
Sterne sehen als Lichtblick hinter den Mauern
Satelliten umkreisten die Erde und sammelten Informationen über Hoch- und Tiefdruckgebiete, Niederschlag und Temperaturen. Computer schrieben das Ganze in die Zukunft fort und machten eine Karte daraus. Dann kam ein schlanker, ernster Mann mit weißen Haaren namens Dr. Jürgen Hirte und schaute sich das an. Tatsächlich, […]
28. März 2019
Sitzen bleiben. Zen-Meditation mit Knastjungs
Als ich im Jahr 2004 als Gefängnisseelsorger in der JVA Siegburg meinen Dienst antrat, hatte ich selbst schon einige Erfahrung in Meditation. Ich hatte mich über Jahre in verschiedene Formen der Meditation und Kontemplation eingeübt. Nach einer kirchlichen Zusatzausbildung in Geistlicher Begleitung und Exerzitienbegleitung engagierte ich […]
22. Februar 2019
Gott, wo bist Du? Wo seit Ihr Menschen?
Schmachtlappen oder Hungertücher wurden die Tücher genannt, die im Mittelalter in der Fastenzeit in den Kirchen hingen. Sie verhüllten den Altarraum, um der Gemeinde die Sicht aufs Allerheiligste zu verwehren. Jahrhundertelang war die Tradition in ganz Europa verbreitet. Inzwischen wird der alte Brauch als Kunstform wieder […]