Die Seelsorgenden im Offenen Vollzug der JVA Bielefeld-Senne haben anstelle der traditionellen Veranstaltungen für Gefangene und Bedienstete eine besondere Alternative im Hafthaus Senne überlegt: Der Budenzauber. Unter Einhaltung der Corona-Rege stellen sie auf dem Gelände vor dem Kirchencafé zwei Hütten auf, die adventlich geschmückt wurden. Verschiedene Aktionen unter freiem Himmel sind damit in der Adventszeit gestaltet worden.
Ein Beispiel solch einer Aktion ist, dass jeden Tag eine Liedzeile, ein Spruch oder ein Bild gezeigt wird, was dem einen oder anderen Vorübergehenden zum Nachdenken anregen kann. An einem Abend zwischen 16.30 und 19.00 Uhr konnten sich die Gefangenen eingeteilt in Gruppen von ungefähr 15 Teilnehmern für jeweils 30 Minuten beim kleinen Weihnachtsmarkt an Bockwürstchen mit Kartoffelsalat sowie einem Apfelpunsch mit Zimt und Nelken erfreuen. Zum Abschluss bekam jeder ein Lebkuchenherz geschenkt.
Die Bediensteten waren an einem Nachmittag zu Waffeln und Apfelpunsch eingeladen. Die Aktionen haben sowohl den Einladenden und Organisatoren wie auch den inhaftierten Menschen Freude bereitet. Das Gelände des Hafthauses ist dadurch einwenig in eine adventliche Stimmung getaucht worden. Die Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne gehört neben dem Hafthaus Ummeln zu einem Verbund von 16 Außenstellen des Offenen Vollzuges, die sich über 60 Kilometer im Umland verteilen. Vor der Bestimmung als Hafthaus Senne ist das Gebäude und Gelände als Lungenklinik genutzt worden.
Daniela Bröckl / Elisabeth Biermann / Lothar Dzialdowski
1 Rückmeldung
Manchen Bediensteten und besonders manchem Gefangenen und mancher Familie ist die Nichtexistenz Gottes erwiesene Tatsache, deshalb muss die nichtreligiöse Seelsorge in den Gefängnissen Tatsache werden. Religiösen Gefangenen muss aber die freie Ausübung ihrer Religiosität (egal ob echt oder eingebildet) ermutigt und ermöglicht werden. Keine konfessionelle Knast-Seelsorge mehr.