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Sterne drücken die Hoffnung und Wünsche im Offenen Vollzug aus

26. Dezember 2022

Die Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne ist eine Einrichtung des Offenen Vollzuges. Sie hat zwei große Hafthäuser und mehrere Außenstellen im Großraum Bielefeld und Gütersloh. Der Gebäudekomplex des Haupthauses „Senne“ war ursprünglich eine Lungenklinik. Entsprechend dieser Bestimmung ist auf dem Gelände das trockengelegte Außenschwimmbecken zu sehen. Der Kirchenraum hat durch eine entsprechende Gestaltung in den letzten Jahren gewonnen. Nun kommen an Weihnachten die Sterne hinzu.

Neben einer Abteilung für lebensältere Gefangene sind im Offenen Vollzug Gefangene untergebracht, die in Bielefeld und Umgebung einem freien Beschäftigungsverhältnis nachgehen. Darüber hinaus befinden sich auf dem Gelände des Hafthauses Senne vier große Arbeitsbetriebe mit der Tischlerei und einer Schlosserei. Der Kirchenraum ist in einem separaten Gebäude untergebracht. Dieser wird ebenso für Sportaktivitäten genutzt. In den letzten Jahren haben die GefängnisseelsorgerInnen den Raum durch eine indirekte Beleuchtung neu gestaltet. Der hintere Bereich wird durch eine Faltenwand für Sportaktivitäten getrennt. Der Designer und Glaskünstler Oswald Krause–Rischard aus Wetter a.d. Ruhr gab Tipps, wie man aus dem „Turnhallenraum“ einen liturgischen Raum gestalten kann. In enger Abstimmung mit ihm hat die eigene Tischlerei im Hafthaus Senne den Altar und das Kreuz aus Birken – und Eichenholz gefertigt. In einem besonderen Arbeitsgang wurden sie mittels Salmiakgeist/Ammoniak in einem hermetisch abgeschlossenen Raum geräuchert.

Sterne nicht nur für den Kirchenraum

In der Weihnachtszeit haben Gefangene und Bedienstete Sterne ausgeschnitten. Diese zieren nun den vorderen Kirchenraum und symbolisieren die Hoffnung und Wünsche der Menschen, die dort arbeiten und leben. Über den sogenannten „Stern von Betlehem“ zerbrechen sich Theologen wie Wissenschaftler seit Jahrhunderten den Kopf. Laut biblischem Zeugnis hat die mysteriöse Himmelserscheinung Sterndeuter aus dem Osten zum neugeborenen Jesuskind geführt. Daher wurden seit den Zeiten der Alten Kirche verschiedene astronomische Erklärungsversuche unternommen, um die Geburt Christi exakt zu datieren.

Doch Sterne sind für Menschen schon immer faszinierend gewesen. Bei sternklarem Himmel die winzigen Lichter zu sehen, drückt die Sehnsucht nach etwas Größerem aus. Der Stern als Wegweiser in der Weihnachtsgeschichte hat seine besondere Bedeutung. Dies greifen die GefängnisseelsorgerInnen durch die Sterne in verschiedenen Größen auf. Auf Spannseilen gehängt bekommt der Raum neben dem Christbaum und der Krippe nochmals eine besondere Atmosphäre. Im Offenen Vollzug sind die Gefangenen nicht ganz so eingeschränkt wie im geschlossenen Vollzug. Sie können Ausgänge beantragen, zu bestimmten Konditionen Handys nutzen oder beruflich außerhalb tätig sein. Viele ältere Inhaftierte werden so gut es geht pflegerisch betreut.

M.K.

 

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