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Prison. Im Gefängnis. Vom Entzug der Freiheit.

28. September 2019

Eine Ausstellung des Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseums in Genf, des Musée des Confluences in Lyon und des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden soll das Gefängnis und den Justizvollzug in den Mittelpunkt rücken. Vom 26. September 2020 bis 31. Mai 2021 ist die Ausstellung zu Gast im Hygiene-Museum.

Im Februar 2019 wurde im Internationalen Rotkreuz- und Rot­halb­mondmuseum in Genf die Sonderausstellung Prison – Im Gefängnis eröffnet. Dabei  handelt es sich um ein trinationales Kooperationsprojekt, an dem neben dem Musée des Confluences in Lyon auch das Deutsche Hygiene-Museum beteiligt ist. Die Kuratorinnen der drei Museen haben die Konzeption gemeinsam erarbeitet, die Gestaltung stammt vom renommierten Büro Holzer Kobler Architekturen, Zürich/Berlin. Im Anschluss an die Station in der Schweiz wird die Ausstellung von Oktober 2019 bis August 2020 in Lyon präsentiert und anschließend von September 2020 bis Mai 2021 im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden zu sehen sein.

Das Gefängnis ist ein Ort, den ein Großteil der Bevölkerung nur von außen kennt, der aber gleichzeitig eine Mischung aus Unbehagen und Faszination hervorruft. Hier werden Menschen eingesperrt, die eine Straftat begangen haben und darum für die Gesellschaft eine Gefahr darstellen. Das Ziel des Entzugs der Freiheit ist es, einerseits die Bevölkerung zu schützen und andererseits die Täter zu bestrafen und zu resozialisieren.

Die Ausstellung thematisiert zunächst die historischen Ursprünge des Gefängnisses, knüpft dann aber vor allem an aktuelle Konfliktlagen an. Das europäische Gefängnis­system sieht sich heute mit einer Fülle sozialer Ungleichheiten und einer oft scheiternden Resozialisierung konfrontiert. Für diese Probleme hat es in seiner jetzigen Form kaum tragfähige Lösungen anzubieten. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, was die Haft bezweckt und welches Verständnis von Gesellschaft und Bestrafung mit ihr ver­bunden ist. Geht es um Gerechtigkeit und Rache oder eher um Vorsorge oder sogar Fürsorge? Braucht eine moderne Gesellschaft überhaupt noch eine Institution wie das Gefängnis oder gibt es andere, wirkungsvollere Formen, mit Straftaten umzugehen?

Die Vertreter der evangelischen und katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland sind angefragt, die Ausstellung mit Inhalten aus ihrem Blickwinkel zu erweitern und sich in Podien einzubringen

 

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