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David gegen Goliath – Eine Redewendung

2. Februar 2019

David gegen Goliat. Dieses Bild wird immer wieder gern zitiert. Zum Beispiel wenn Inhaftiere gegen Bedienstete und das System Justizvollzug mit Beschwerden angehen. Wie vieles in unserer Sprache stammen auch die beiden Krieger David und Goliat aus der Bibel. Da ist in den ersten Büchern viel von Krieg die Rede. Das Volk Israel muß sich immer wieder gegen Angriffe verteidigen.

Jeder Mensch hat das Recht, sich über einen gegen ihn gerichteten Akt zu beschweren: formell oder formlos, vor Gericht oder Behörde, fristgerecht oder ohne Fristen. Das gilt auch für den gefangenen Menschen, den Inhaftierten. In § 108 ff StVollzG ist dies geregelt. In der Praxis sieht die Durchsetzung einer Rechtsbeschwerde für einen Gefangenen wie ein Kampf „gegen Goliath“ aus.

Woher kommt diese Redewendung?

Gegen die Philister an der Mittelmeer-Küste taten sich damals die Israeliten mit einem „Angriff“ schwer. Besonders peinlich: der Vorkämpfer der Philister trat tagelang vor die eigenen Schlachtreihen und forderte einen Israeliten zum Zweikampf. Doch keiner traute sich gegen diesen kampferfahreren Hünen in seiner schweren Rüstung anzutreten.

Die Ehrenrettung besorgte dann David, ein junger Hirte. Der verzichtete auf Schwert und Rüstung und erledigte den Gegner mit einer Schleuder und einem Kieselstein. Ein bißchen unfair war das ja schon, so aus der Ferne. Aber das David „Köpfchen gegen Muskel” gewinnt, macht ihn sympathisch. Wenn heute von David gegen Goliath die Rede ist, vergißt man allerdings meist die Konsequenz von einst: Am Ende ist Goliath nämlich tot. Gewalt ist daher keine Lösung für „Beschwerde“ und Verteidigung – weder im Gefängnis noch draußen. 1 Samuel Kap. 17

Sprichwörter und Redensarten

Eine ganze Reihe von Redensarten und Redewendungen, die heute noch gebräulich sind, gehen auf die Texte der Heiligen Schrift oder deren Übersetzungen zurück. Vor allem die Übersetzung der Bibel von Martin Luther hat die deutsche Sprache geprägt. Manche Wendung geht auf exakt zu benennende Bibelstellen zurück, andere bemühen häufiger in der Bibel verwendete sprachliche Bilder – wie z.B. in den Psalmen.

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