Drei Kollegen der Gefängnisseelsorge sind im Rahmen der Studientagung in Magdeburg Ende September 2019 verabschiedet worden. Der Vorsitzende der Katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V., Heinz-Bernd Wolters, überreichte im Rahmen der Mitgliederversammlung den erfahrenen Kollegen das Bronze Bildrelief des St. Leonhard. Leonhard gilt als Schutzpatron der Gefangenen.
Einer, der fast 30 Jahre mitwirkte und als Gefängnisseelsorger tätig war, ist Johannes Drews. Schon zu DDR Zeiten besuchte Drews Gefangene in der JVA Brandenburg. Unmittelbar nach der Wende fungierte er als Vermittler beim Aufstand der Gefangenen in der JVA Brandenburg. Später war er für 270 Gefangene in der JVA zuständig, erzählt er bei einer Zigarette. Er erinnert sich an die 1980er Jahre, als er anfing. Damals waren es 3.000 Gefangene, denn in der DDR wurden Haftstrafen schnell und oft verhängt. Johannes Drews wollte Gefängnisseelsorger werden, weil er wusste, welcher Willkür die Häftlinge ausgesetzt waren. “Es war für die DDR wie ein Alibi, Seelsorge dort zuzulassen”, sagt Drews. Mehr erfahren…
In Magdeburg wurde ebenfalls Konrad Widmann aus der Justizvollzugsanstalt Ravensburg in Baden-Württemberg verabschiedet. Im Jahr 2007 begann er seinen Dienst. „Hier in Magdeburg ist meine erste und meine letzte Tagung“, sagt Widmann. Er spielt auf die vor 12 Jahren stattfindende Studientagung in Magdeburg an. Für ihn ist das Treffen 2019 in Magdeburg eine runde Sache. Es sind 13 Jahre ins Land gezogen. Er strahlt Zufriedenheit aus und will im „Unruhezustand“ mit seinem neu erworbenen Wohnmobil die Welt entdecken. Mehr erfahren…
Aus dem Saarland nimmt Peter Jank Abschied. Über 10 Jahre arbeitet er im Jugendvollzug der JVA Ottweiler. „Die Jugendlichen sind ganz normale Menschen“, erzählt er. Er ist jung geblieben und hat trotz der harten Arbeit seinen Humor behalten. „Ein echter Saarländer eben“, grinst und lacht dabei herzlich. Mehr erfahren…
Heinz-Bernd Wolters überreichte als Vorsitzender den Dreien das Bronze-Bildrelief des St. Leonhard. Leonhard lebte in Frankreich, seine adlige Familie gehörte zum Hof der Merowinger. Er wollte aber lieber in der Einsamkeit des Waldes Gott dienen. Von seiner kleinen Zelle aus heilte er Kranke und unterstützte Arme. Besonders am Herzen lagen ihm die Gefangenen, die er regelmäßig im Kerker besuchte. Oft soll allein sein Gebet ihre Fesseln gesprengt haben. Daher ist St. Leonhard auch der Schutzpatron der Gefangenen. Den scheidenden GefängnisseelsorgerInnen soll Leonhard an ihren Dienst im Gefängnis erinnern.