Insgesamt 147 “Verkehrsschilder der Gerechtigkeit” mit acht verschiedenen Motiven sind im Rahmen der Woche gegen Rassismus an verschiedenen Orten in Nürnberg zu sehen. Die Nürnberger können selbst mitentscheiden, wo die Schilder anschließend dauerhaft aufgestellt werden sollen. Dafür können sie Patenschaften übernehmen oder selbst das Verkehrsschild mit klarer Aussagekraft kaufen.
Entwickelt wurden die Schilder von Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, Rumänien, Moldawien, Polen, Serbien, Österreich und Deutschland bei der 4. Gipfelkonferenz der Kinder, die 2021 im Memorium Nürnberger Prozesse stattfand. “Im Straßenverkehr ist es gelungen, eine internationale Bildersprache zu entwickeln, die weltweit akzeptiert und verstanden wird”, erklärte das Papiertheater Nürnberg zu seinem internationalen Kunstprojekt. “In diesem Sinne sollen die Verkehrsschilder der Gerechtigkeit auch zu internationalen Bildsymbolen werden, um ein gerechteres Zusammenleben zwischen den Menschen und auch der Umwelt zu fördern.”
Einfache, aber klare Bildsprache
So ist ein Dreieckswarnschild mit zwei Menschen dargestellt, die sich gegenseitig verprügeln. Darunter auf der weißen Hinweistafel steht “Schaut hin!”. Ein Ortschild mit dem rot durchkreuztem Wort “Rassismus” sowie dem “nächsten Ort” der Gleichbehandlung. Eine besonders gute Idee ist das Stopschild. “Stop Umweltverschmutzung” – kann man lesen und sehen, dass das Schild verschmutzt ist. Hochaktuell das “Sackgassenschild” mit dem Wort “Krieg” im Querbalken und heruntertropfender Farbe, die für das verflossene Blut steht.
Zeichen sollen öffentlich sein
Das mehrjähriges Kunstprojekt ist in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Nürnberg, dem Menschenrechtsbüro Nürnberg und dem Goethe Institut entstanden. Alle Motive und Standorte kann man sich auf der Homepage des Papiertheaters anschauen. Die „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit“ können zum dauerhaften Aufstellen erworben werden. Sie sollten öffentlich wirksam errichtet werden, z. B. in Fußgängerzonen, Parks, Schulhöfen, auf Firmengeländen oder in privaten Vorgärten. Das Papiertheater Nürnberg besteht seit 1995. Es wurde von dem Nürnberger Künstler Johannes Volkmann gegründet. Aus dem ursprünglichen Innenraum-Theater mit selbst entwickelten Produktionen hat sich seit 2008 eine kreative Projekt-Werkstatt entwickelt, die heute mit künstlerischen „Gesellschaftsinszenierungen“ im öffentlichen Raum weltweit aktiv ist.
Fotos: Jürgen Winkler