Ostern ist jetzt nicht das Fest der großen Geschenke, obwohl es das wichtigste Fest im Christentum ist. Der Grundgedanke des Schenkens begleitet im Jugendvollzug der JVA Iserlohn die Idee, neben der traditionellen Weihnachtstüte, eine Osterbotschaft der Gefängnisseelsorge an die Gefangenen weiterzugeben. Unter dem Titel “Aufmachen” wurde ein kleines Büchlein mit Texten und Zeichnungen entworfen.
Die diesjährigen Osterfeiertage sind anders und mit Einschränkungen für inhaftierte Jugendliche verlaufen. Aufgrund der Corona-Krise ist kein Besuch zugelassen, es kommen keine Gruppen mit Ehrenamtlichen in die Anstalt und es gab kein gemeinsames Osterfrühstück. Da es in der Feier von Gottesdiensten regelmäßig ein Blatt mit Texten und Gebeten gibt, ist der Gedanke aufgekommen, einige Texte zum Nachlesen in der Zelle zu gestalten und mitzugeben. Besonders für die Zeit, in der die Jugendlichen Gefangenen aufgrund des Infektionsschutzes allein im Haftraum sein müssen.
In der Kirchengruppe der Mädchen und jungen Frauen wurden kleine grafische Skizzen und Zeichnungen für die jeweiligen Texte erstellt. Diese sind anschließend in einem kleinen Büchlein mit dem Titel „Aufmachen“ zusammen gebunden worden. Die JVA Iserlohn Ist eine Justizvollzugsanstalt für jugendliche Männer und Frauen. Etwa 60 weibliche Gefangene im jugendlichen Alter sind dort in einer eigenen Abteilung untergebracht. Sie arbeiten in der Küche trennt von den männlichen Jugendlichen.
In der gemeinsamen Ortsunterbringung werden Erfahrungen gemacht, den Schulunterricht gemeinsam zu gestalten und zu organisieren. Die Ostertüte mit dem Ostergruß, einer netten Karte, etwas Süßem und dem Büchlein „Aufmachen“ kam bei den Mädchen und Jungen gleichermaßen an. Sich eigene Gedanken über Gott und der gegenwärtigen Welt(en) mit den Impulsen Raum zu geben, ist ebenso Gebet im weitesten Sinne. Eben mal “Aufmachen” und anders mit Gott reden…
Andreas Altehenger | JVA Iserlohn