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Münsteraner Lichtinstallation passt zu altem Adventlied

2. Dezember 2022

Betrat man im Advent 2021 in Münster die Kirche Liebfrauen-Überwasser, dann tauchte man ein in einen Regen von Farbsplittern. Über 2000 kleine bunte Acrylglas-Quadrate, an Nylonfäden von der Decke hängend, füllten das Kirchenschiff. Im Altarraum entdeckte man ein riesiges gläsernes Christusbild. Es ist das Antlitz Christi vom Turiner Grabtuch, durch grobe Verpixelung verklärt wirkend.

„In dieser lichtstarken Installation drückt sich die Hoffnung aus, dass am Ende alles gut werden wird“, sagt Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers und Mitorganisator des Cityadvents 2021 in der Münsteraner Kirche Liebfrauen-Überwasser.

Christus ist es, der herabregnet. Die Deutung stellt sich sofort ein. Denn die Farben der Quadrate von oben sind genau die des Christusantlitzes von vorne. Der Regen ist ein Christusregen. Es erfüllt sich das alte Adventslied: Rorate, Tauet Himmel, den Gerechten, Wolken regnet ihn herab (Jes 45,8). In den Eigenteilen der Gesangbücher aller Bistümer ist es zu finden, wegen der großen regionalen Melodieunterschiede nicht im Stammteil.

Lux³

Die Künstler Rupert König und Dr. Marius Stelzer geben dem Projekt Namen den „Lux³“. Sie wählen nicht das Jesajawort, nicht das Herabregnen. Sie überschreiben ihre Lichtinstallation mit einem Lichtwort aus der Offenbarung des Johannes. Im himmlischen Jerusalem braucht man kein Sonnen-, kein Lampenlicht: „Der Herr, ihr Gott, wird ihnen leuchten.“ (Offb 22,5a). Sie wollen den Advent nicht in einem anonymen vertröstenden Lichtermeer untergehen lassen, sondern den Blick lenken auf das Gesicht Christi, auf den wiederkommenden Christus als das Licht der Welt.

Leuchten Christi

Dieses Licht ist aber nicht ein rein zukünftiges. Es erschien schon im menschenfreundlichen Gesicht und Handeln Jesu. Und es regnet auch hier und heute herab, in Splittern, in Lichtspuren, in Farbspuren. An den Geist Christi ist zu denken, an die Lichtspuren, die Christinnen, Christen verbreiten, wenn sie sich von der Art Jesu anstecken lassen. Einigen gefiel es besonders, wenn in den Abendstunden zusätzliches Laserlicht durch das Christusportrait in den Kirchenraum fiel. Andere mochten lieber die sparsame dezente Ausleuchtung tagsüber, weil es sie an die unaufdringliche Art des Leuchtens Christi erinnerte.

Alfons Zimmer | Foto: Rupert König

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