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Knastprediger aus der JVA Frankenthal geht online

4. Februar 2021

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen nicht vor den Gefängnismauern halt und verändern auch die Arbeit der Gefängnisseelsorge in der Justizvollzugsanstalt Frankenthal. Zuerst konnten gar keine Gottesdienste mehr stattfinden, seit Ende April immer nur für ein Hafthaus. Darum haben die Inhaftierten nur alle drei Wochen die Möglichkeit, einen Präsenz-Gottesdienst in der Kapelle mitzufeiern. Abhilfe schafft der interne Gefängnis TV-Kanal. Dieser geht nun mit den Knastpredigten über YouTube „draußen“ online.

Videokanal der Katholischen Gefängnisseelsorge an der JVA Frankenthal.

Die Anstaltsleiterin, Gundi Bäßler, hatte im ersten Lockdown die Gefängnisseelsorge gebeten, den hausinternen TV-Kanal für religiöse Zwecke zu verwenden. Seit Mai produziert Pastoralreferent Manfred Heitz jede Woche ein Predigtvideo für die Inhaftierten oder stellt andere religiöse Videos zur Verfügung. So können die Gefangenen drei Mal täglich das Angelusgebet und eine Abendmeditation via TV-Kanal mitfeiern. Im Advent hat Heitz in Kooperation mit dem Bund der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Videos zu den Frühschichten erstellt. Diese Kooperation wird in der Fastenzeit wiederholt. Immer wieder wurde Heitz gefragt, ob er seine Videos auch „für draußen“ verfügbar machen kann. Seit Januar gibt es nun den YouTube Kanal „Der Knastprediger“, auf dem (fast) jeden Sonntag eine neue Kurzpredigt erscheint. You Tube…

Kontakte durch Videotelefonie

Während in der Öffentlichkeit strenge Kontaktregeln gelten, dürfen sich die Gefangenen zusammen aufhalten und in die Freistunde gehen. Die Erlaubnis zum Hofgang in Gruppen sei eine der wenigen Regeln, bei denen den Inhaftierten im Gefängnis mehr erlaubt sei als den Menschen außerhalb, sagt die Leiterin der JVA Frankenthal, Gundi Bäßler. Die Gefangenen hätten einen Anspruch darauf, auch einmal an die frische Luft zu kommen. Immer nur zwei Leute gleichzeitig auf den Hof zu lassen, sei nicht machbar. In der JVA Frankenthal gibt es die Möglichkeit der Videotelefonie. „Auch wenn der persönliche Kontakt zur Familie dadurch nicht ersetzt werden kann, sind viele Inhaftierte froh darüber, wenigstens virtuell mit ihren Angehörigen sprechen zu können“, so Leiterin Bäßler. Einige Gefangenen hatten Befürchtungen, aufgrund des eingeschränkten Besuchs keinen Kontakt zu ihren Familien haben zu können. Ein anderer Inhaftierter habe seine Verwandtschaft in Berlin. „Durch die Video-Anrufe könne er seine Angehörigen jetzt sogar öfter sehen als zuvor“, so Bäßler.

 

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