Jörg Schnitzius ist evangelischer Gefängnisseelsorger in der JVA Wuppertal-Ronsdorf. Im Radio-Podcast spricht er in 4 Minuten aus, was viele Menschen bewegt. Wie geht das zusammen, der Krieg in der Ukraine und das Leben hier? Krieg und Zerstörung und das Leben in Sonnenschein am anderen Ort? Zumindest für den einen oder anderen scheint das so zu sein. Eine WDR 2 Produktion.
Wir müssen damit leben, dass die Kain und Abel Geschichte aus dem 1. Testament immer wieder tagesaktuell ist. Brüder bekriegen sich leider immer wieder. Ziemlich sicher und gut versorgt leben wir hier. Ist jetzt alles anders? Der Krieg in Europa ist sehr nahe gekommen. Schockwellen und Angst – alles zerbrechlich. “Mein Leben in Sicherheit und Freiheit” – es ist wie es ist. Sowohl als auch. Wir müssen akzeptieren, dass es zur Wirklickeit gehört, dass ein Bruder den anderen Bruder erschlägt, dass wir zu Tätern und Geschädigten werden können.
Jörg Schlitzius erlebt das jeden Tag im Jugendvollzug der JVA Wuppertal-Ronsdorf. Die jugendlichen Täter sind oft selbst Opfer geworden. Opfer ihrer Aggression und ihrer Geschichte. Und trotzdem ist ein Krieg anders und auch wieder nicht. Der tägliche Kleinkrieg kann ebenso zerstören. Nichtsdestotrotz gibt es Hoffnung und “Auferstehung”, sagt Schnitzius. Großartige Dinge sind besser geworden. Der Glaube an die Liebe und das Wunder soll uns begleiten. Von “schlecht” ist nicht die reden, von “Solidarität” schon. 4 Minuten zum innehalten mit dem WDR 2 Podcast.