Auf dem Kongress im Gebiet der Gewalt- und Kriminalprävention, der „Deutsche Präventionstag“ (DPT), treffen sich VertreterInnen aus Politik und Wissenschaft, von Behörden und verschiedenen Vereinigungen. Das Schwerpunktthema des 28. Präventionstags lautet „Krisen und Prävention“. Ort ist die Quadratestadt Mannheim in Baden-Württemberg.
Der Krisenbegriff ist beim bei diesem Kongress weit gefächert. So werden krisenhafte Entwicklungen wie Pandemie, Krieg, Migration, Klimawandel oder Versorgungsinstabilität unter dem Aspekt sowohl der individuellen als auch der gesellschaftlichen Resilienz beleuchtet. Eine Fachausstellung begleitet die vielen Vorträge und Austauschplattformen. Neben dem Schwerpunktthema greift der Kongress wie in den vergangenen Jahren weitere Felder aus dem Bereich der Gewalt- und Kriminalprävention und angrenzender Gebieten wie Sucht-, Verkehrs- und Gesundheitsprävention auf.
Krisen und Kriminalität
Schirmherr ist der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Das Kongressgutachten, das elf thematische Expertisen zum Schwerpunktthema umfasst, ist eine inhaltliche Hinführung. „In den vergangenen Jahren ist das Kriminalitätsgeschehen immer komplexer geworden. Die zunehmende Digitalisierung, aber auch die Auswirkungen internationaler Krisen bergen Herausforderungen und führen zum Entstehen von neuen Kriminalitätsphänomenen, für die unsere Sicherheitsbehörden immer wieder neue Lösungsansätze entwickeln müssen. Der Schlüssel liegt dabei in der Vernetzung vieler Partner”, sagt der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl. Die Corona-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und die Energiekrise lösen in der Bevölkerung nicht nur Sorgen, sondern Verunsicherung hervor. Vor diesem Hintergrund fragt der 28. Deutsche Präventionstags nach der Rolle und der Möglichkeit von Prävention im Kontext von Krisen.
Mit dabei: Katholische Verbände
Laut den Veranstaltern geht es beim Präventionstag unter anderem um Verkehrssicherheit, sexuelle und häusliche Gewalt, Mobbing, Hass und Hetze im Internet – und vor allem darum, was man nicht nur in Krisen tun kann, bevor überhaupt etwas passiert, so die Organisatoren. Wie wirken sich krisenhafte Situationen oder Phasen auf Individuum und Gesellschaft aus? Aus der Gewaltforschung ist bekannt, dass es in Konfliktsituationen weniger die verinnerlichten Werte und Normen sind, die gewaltvolles Handeln von Menschen erklären, sondern Gewalt aus Situationen entsteht. Damit beschäftigen sich zahlreiche ExpertInnen auf dem Deutschen Präventionstag in Vorträgen, Diskussionen und Workshops. Mit dabei an einem Infostand im Congress Center Rosengarten ist die Katholische Arbeitsgemeinschaft Straffälligenhilfe (KAGS), der Katholische Verband für Soziale Dienste (SKM) sowie die Gefängnisseelsorge mit Peter Holzer von der JVA Bruchsal vertreten.