Mit einer Kampagne wirbt das Land Nordrhein-Westfalen für Nachwuchs in den Berufen der Justiz. Es gibt unterschiedliche Fachbereiche – von RichterInnen bis zu BuchhalterInnen, vom Allgemeinen Vollzugsdienst bis zur Seelsorge sowie SozialarbeiterInnen und PsyhologInnen. Nordrhein-Westfalen ist mit rund 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste, und mit 525 Einwohnern pro Quadratkilometer auch das am dichtesten besiedelte Bundesland. Wo so viele Menschen miteinander leben, treffen auch unterschiedliche Interessen, Einstellungen und Bedürfnisse aufeinander.
“Ganz viele Berufe werden wahrscheinlich draußen gar nicht bekannt sein”, mutmaßt NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU). Und das ist ein Problem. Denn für viele offene Stellen gibt es nach Angaben Biesenbachs immer weniger qualifizierte Bewerber. Zuletzt hat die Landesregierung 1.635 neue Stellen geschaffen, die alle besetzt werden müssen. Deshalb hat das Justizministerium eine große Fachkräfte–Kampagne gestartet.
Unter dem Motto “Arbeiten bei der Justiz NRW – Den Menschen im Sinn” werden zum Auftakt 1.000 Großflächenplakate landesweit für den Arbeitgeber Justiz werben. Begleitet wird die Aktion von der Kampangen-Website und Maßnahmen in den Social-Media-Kanälen. Derzeit beschäftigt die Justiz in NRW rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 267 Behörden, darunter 204 Gerichte, 19 Staatsanwaltschaften, drei Generalstaatsanwaltschaften, 36 Justizvollzugsanstalten und fünf Jugendarrestanstalten.
Ziel der bis 2020 laufenden Kampagne ist es, sowohl neue Nachwuchs- als auch erfahrene Fachkräfte zu gewinnen. Die Gesamtkosten sollen bis zu 2,4 Millionen Euro betragen. In der Kampagne wird auch für den Beruf des Gefängnisseelsorgers geworben: “SeelsorgerInnen (w/m/d) im Justizvollzug vermitteln den Gefangenen religiöse Erfahrungen und leiten sie in der Praxis des christlichen Glaubens an. Sie sind aber auch in Fragen des alltäglichen Lebens und Zusammenlebens wichtige Bezugspersonen für alle Gefangenen und auch Bediensteten. Als neutrale Vertrauenspersonen tragen sie dazu bei, Probleme einzelner Gefangener, aber auch Konflikte innerhalb der Einrichtung zu lösen.”