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Gefangene helfen Jugendlichen präventiv

8. Dezember 2019

Mal sehen, wie es im Knast aussieht? Ist Abschreckung das Ziel oder das präventive Erzählen aus eigener Lebenserfahrung?

Wie erfahre ich, wie das Leben im Gefängnis ist? Entweder selbst eine Straftat begehen oder aber mit den Leuten vom Verein „Gefangene helfen Jugendlichen“ reden. Mithilfe von präventiver Projektarbeit möchte der Verein verhindern, dass Jugendliche in die Kriminalität abdriften.

Was finden Kinder und Jugendliche cool? Zum Beispiel Sightseeing im Knast oder schnell verdientes Geld – ist das cool? Nein, sagen Eltern und LehrerInnen. Aber wen interessiert die Meinung der so genannten Erziehungsberechtigten? Das ist bei den Mitarbeitenden des Vereins „Gefangene helfen Jugendlichen“ anders. Die wissen Bescheid, weil sie alles selbst erlebt haben: Kriminelle Karrieren, Drogen und den Knast.

Zwei von ihnen waren jüngst im Förderzentrum West in Ratingen in Nordrhein-Westfalen zu Besuch und erzählten 40 SchülerInnen, wie die Wirklichkeit aussieht: Dirk, ein respekteinflößender großer Kerl mit Bauch, Spitzbart und voller Tattoos, der acht Jahre im Gefängnis für bewaffneten Drogenhandel gesessen hat. Claudia, schmal, aber selbstsicher. Man sieht ihr an, dass sie Einiges mitgemacht hat im Leben. Sie bekam mehrere Bewährungsstrafen und landete nach schwerer räuberische Erpressung mit Körperverletzung schließlich im Maßregelvollzug. Als die beiden anfangen, ihre Geschichten zu erzählen, wird es mucksmäuschenstill im Klassenraum. Eine WDR 5 Radiosendung in der Reihe „Neugier genügt“.

Autorin: Eva Wolk Redaktion: Heiko Hillebrand

 

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