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Friedenslicht aus Bethlehem kommt im Knast an

22. Dezember 2019

Zur Weihnachtsfeier hat die Gefängnisseelsorge in den Andachtsraum der Justizvollzuganstalt Fulda eingeladen. Obwohl die Teilnahme freiwillig war nahmen die Inhaftierten das Angebot zahlreich an. Mit dem Song: „Sing of Christmas” und einer beeindruckenden Geschichte einer Weihnachtsbegegnung begann die weihnachtliche Feier.

Der erste und besondere Höhepunkt war das selbst geschriebene Weihnachtsgedicht eines Inhaftierten und das Friedenslicht aus Bethlehem. Jule Kulgemeyer von der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg sowie Cara Correll und Hannah Wienröder vom Verband Christlicher Pfadfinder, hatten dieses in die Justizvollzugsanstalt (JVA) gebracht. In der Kreativwerkstatt der JVA haben Inhaftierte unter Anleitung von Franziska Koch aus Ton „Lichtschalen“ modelliert.

Pfadfinder überbrachten das Friedenslicht aus Bethlehem zur Weihnachtsfeier in der Justizvollzugsanstalt Fulda. Im Hintergrund Mitglieder des Jugendkathedralchores Fulda.

In ihrer individuellen Form und Zerbrechlichkeit seien sie ein Symbol für Bruchstellen im Leben jedes einzelnen Menschen. Die Schalen sind mit Kerzen bestückt, die mit dem Friedenslicht entzündet sind. Damit solle das Licht der Weihnacht auch im Gefängnis Platz finden. Zentraler Punkt der Weihnachtsfeier war das Verlesen des Weihnachtsevangeliums durch Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke und Helmut Rensch von Gideon. Der Internationale Gideonbund ist ein Vereinigung von ChristInnen, die Exemplare der Bibel für Hotels oder Gefängnisse zur Verfügung stellen.

In Jesus habe Gott sein „Ja“ zu den Menschen gesagt und seine bedingungslose Liebe gezeigt, sagte der Generalvikar. Bei Gott gebe es keine „wenn dann“ Liebe, wie sie oft bei Menschen zu finden sei. Gerhard Stanke verdeutliche diesen Gedanken mit dem Bild von Jesu am Kreuz, der seine Arme ausgebreitet habe. Er wünschte den Gefangenen den Glauben, dass „der da oben“ sie nicht fallen lasse. Gott traue jedem einzelnen zu, sein Leben zum Guten ändern zu können.

Mit Advents- und Weihnachtsliedern wie mit dem Lied „Es ist ein Ros entsprungen“ fügte eine Abordnung des Jugendkathedralchores Fulda unter der Leitung von Franz-Peter Huber passende Texte in den Verlauf der Feier ein. Schwester Karin-Maria verdeutlichte am mitgebrachten Pilgerheiligtum der Schönstatt-Bewegung die Herbergsuche. So wie Maria das menschgewordene Gotteskind in die Krippe gelegt habe, so könne jeder sein Leben „in die Krippe“ legen.

Zu Beginn hatte Anstaltsleiter Karsten Koudela sowohl die Gefangenen als auch Gäste begrüßt. Er dankte den Mitwirkenden für ihr ehrenamtliches Engagement. Nach dem Segen sprach der Anstaltsbeirats-Vorsitzende, Winfried Möller, das Schlusswort verbunden mit dem Wunsch für ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr 2020. Das Schlusslied „O du fröhliche“ sangen alle aus voller Kehle mit.

Winfried Möller

 

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