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Bushaltestelle zum Neubau der JVA Rottweil steht schon

24. Juni 2023

Die Bushaltestelle in beiden Richtungen an der Landstraße zwischen Villingendorf und Rottweil ist schon da. Jetzt haben die Bauarbeiten der neuen Justizvollzugsanstalt Rottweil in Baden-Württemberg begonnen. Um an die Baustelle zu kommen, muss man allerdings noch einige hundert Meter gehen. Das Großgefängnis entsteht inmitten eines Naturschutzgebietes, nahe der Ruine Neckarburg und dem 232 m hohen Elevator Testturm.

Das Baugelände der neuen Justizvollzugsanstalt Rottweil inmitten von Äckern und Wäldern. Im Hintergrund der Elevator Testturm.

Die geplante Bauzeit ist mit gut vier Jahren angedacht. Das Ziel, das Großgefängnis bis 2027 fertigzustellen, ist ambitioniert. Der Bauplatz der neuen Haftanstalt war eine Wiesen- und Ackerfläche auf einer Hügelkuppe. Der Blick ins Land und auf die Neckarbrücke der Autobahn A 81 ist idyllisch. Lange hat es gedauert mit dem umstrittenen Bauprojekt. Seit 2007 wurde daran geplant. 2016 sollte die JVA Rottweil  in Betrieb gehen. Die alten und kleinen Gefängnisse Rottweil und Villingen sind immer noch am Netz. Die Standortsuche erwies sich als sehr mühsam. Immer wieder scheiterten Standortpläne mit negativen Bürgerentscheiden. Stand heute investiert das Land Bande-Württemberg rund 280 Millionen Euro in die neue JVA Rottweil. Geplant seien insgesamt 18 Nutzungsbereiche mit einer Gesamtnutzfläche von 25.463 Quadratmetern mit insgesamt 502 Haftplätzen. 52 Hafträume sollen barrierefrei ausgestaltet werden.

Enorme Kostensteigerungen

Zum Projekt sind immer wieder neue Kosteneinschätzungen und Berechnungen aufgestellt worden. Berechtigte Kritik gibt es bei diesem teuersten Gefängnisneubau. Der Vertrag mit dem ursprünglich beauftragten Architekturbüro war im Februar 2021 gekündigt worden. Die Entwurfsplanung inklusive der Kostenberechnung waren mehrfach nicht abnahmefähig, rekapituliert die Landesregierung in ihrer öffentlichen Mitteilung. Die Kostenschätzung für die Vorentwurfsplanung lag damals bei 180 Millionen Euro. Aktualisiert und deutlich nach oben korrigiert wurden die Gesamtbaukosten jetzt von mittlerweile 240 auf 280 Millionen Euro. Mit rund sieben Millionen fällt dabei laut Landesregierung die Überarbeitung und Fortschreibung des Energiekonzepts ins Gewicht. Rund 36 Millionen Euro macht die Fortschreibung des Baupreisindexes von Mitte 2019 bis Ende 2021 aus. Eine Steigerung von 15,7 Prozent.

Das Land baut für Sie

Eine große Informationstafel mit den beteiligten Firmen kündigt es nun an: „Das Land baut für Sie“. Schweres Gerät und Bagger stehen bereits da. Der Bau kann losgehen. Es gibt kein zurück mehr. Wanderer zur Ruine Neckarburg und dem Neckartal müssen dann zwangsweise am Knast vorbei. Die Zufahrtstraße zum Baugebiet wurde verbreitert und neu angelegt. „Jetzt können sie bald kommen, die Gefangenen“, sagt eine Spaziergängerin. Wo der Parkplatz der Bediensteten sein soll ist nicht ersichtlich. So ganz naturgemäß werden sich die Gebäude und Maueranlagen nicht in die Landschaft integrieren lassen. Doch bis zur Fertigstellung dauert es noch ein paar Jahre.

 

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