Pfarrer Erwin Lohneisen ist seit 50 Jahren nebenamtlicher Gefängnisseelsorger in der bayerischen Justizvollzugsanstalt Kronach. Dieses Jubiläum wurde mit seinen KollegInnen beim Herbsttreffen der Bamberger Gefängnisseelsorger im November 2022 gebührend gefeiert. Eine Torte mit Bild wurde als Geschenk übergeben.
Kurz nach seinem 85. Geburtstag wurde Pfarrer Erwin Lohneisen von seinen KollegenInnen mit einem weiteren Jubiläum überrascht. Seit 50 Jahren übt der Oberstudiendirektor inzwischen im Ruhestand die Gefängnisseelsorge in der übersichtlichen JVA Kronach aus. Bei einer Führung wurde spürbar, wie geschätzt seine langjährige Tätigkeit in der JVA ist. Als Geschenk gab es eine Torte mit Bild, welche in der JVA-Bäckerei in Bayreuth gefertigt wurde. Im Pfarrzentrum in Kronach war Gelegenheit, dass Erwin Lohneisen aus seinem bewegten Leben erzählen konnte.
Fränkische JVA Kronach
Die JVA Kronach dient der Unterbringung während einer Untersuchungshaft und dem Vollzug von Freiheitsstrafen bis 24 Monate für männliche Häftlinge aus dem Landgerichtsbezirk Coburg. Die 100 Haftplätze gliedern sich in 24 Einzel- und 76 Gemeinschaftshafträume auf. Die Justizvollzugsanstalt befindet sich in dem zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbauten denkmalgeschützten Gebäude Festungsstraße 9 nördlich der Kronacher Altstadt. Das dreigeschossige Sandsteinquadergebäude mit Walmdach wurde in den Jahren 1798 bis 1802 als fürstbischöflicher Kastenboden zur Aufbewahrung des Zehntgetreides für das Hochstift Bamberg errichtet.
Lohneisen kann viele Geschichten erzählen
Am frühen Morgen des 31. August 2018 brach in einer Zwischendecke im zweiten Stock des Gebäudes ein Feuer aus, das von mehreren Feuerwehren aus Kronach und der Umgebung mit Unterstützung durch das Technische Hilfswerk schnell gelöscht werden konnte. Da die Existenz weiterer Brandherde nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden die etwa 100 Häftlinge, die zunächst in einen gesicherten Bereich innerhalb der Haftanstalt evakuiert worden waren, in andere Justizvollzugsanstalten verlegt. Die Ursache des Feuers war vorsätzliche Brandstiftung durch einen Häftling. Der durch Feuer und Löschwasser entstandene Sachschaden wird auf bis zu 100.000 Euro geschätzt. Die evakuierten Häftlinge wurden ab November 2018 zurück in die wiedereröffnete Haftanstalt verlegt. Der Standort soll weiter bestehen bleiben.
Alexander Doerfler
1 Rückmeldung
Hoch interessant dargestellt, selten gibt es eine solche Einsichtnahme…