Das zurzeit im Bau befindliche Gefängnis von Sanem in Luxemburg steht im Fokus der Öffentlichkeit. Diesmal geht es um ein You-Tube Video, das Teile der Baustelle zeigt. Der Clip von dem „hochsensiblen“ Ort wurde von einem 61-jährigen brasilianischen Arbeiter aufgenommen. Das luxemburgische Ministerium hat Anzeige gegen Unbekannt eingereicht, nachdem der Arbeiter Videos von der Baustelle des neuen Gefängnisses im Internet veröffentlicht hatte.
„Alle Unternehmen hatten während der Ausschreibung eine Vertraulichkeitsklausel unterzeichnet und sich verpflichtet, alle Projektinformationen absolut vertraulich zu behandeln“, betont Dany Frank, Sprecher des Ministeriums für Mobilität und öffentliche Arbeiten. Entsprechend schwerwiegend wird der Fall behandelt, weswegen die Verwaltung für öffentliche Gebäude eine Anzeige gegen Unbekannt eingereicht hat. “Die Anzeige liegt nun in den Händen der Staatsanwaltschaft. Bevor wir irgendwelche Schlüsse ziehen, muss erst analysiert und festgestellt werden, ob es eine Straftat gab und ob der Arbeiter überhaupt die Vertraulichkeitsklausel kannte”, erklärt die Staatsanwaltschaft.
Nach ersten gesammelten Informationen, hatte der Arbeiter nichts Böses im Sinn und war sich der Sicherheitsprobleme, die solche Aufnahmen mit sich bringen, nicht bewusst. Auf Anfrage von L’essentiel bedauerte das Bauunternehmen Soludec die Veröffentlichung der Aufnahmen. Sie gehen zurück auf “einen Arbeiter außerhalb des Unternehmens, welcher von einem Zeitarbeitsunternehmen zu uns geschickt wurde”. Soludec versichert den zuständigen Behörden die vollste Zusammenarbeit in dem Fall.
Der Bau des zukünftigen Gefängnisses im Uerschterhaff bei Sanem in Luxemburg hat gerüchteweise schon vor der Eröffnung mit diversen Planungsfehlern zu kämpfen. So ist zum Beispiel von zu dicht an den Gebäuden stehenden Begrenzungsmauern die Rede. Mehr lesen…
Gaël Padiou | L’essentiel