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Seelsorgerliche Arbeit im offenen Vollzug

26. März 2019

Fußball, die Familie und manchmal die Straftat: das sind die Themen, die Mirko Wiedeking aus Paderborn zu hören bekommt. Der 28-Jährige ist in der JVA Bielefeld-Ummeln als Gefängnisseelsorger tätig. Das Gefängnis liegt in Bielefeld-Brackwede außerhalb der Dr. Oetker-Stadt.

Direkt neben dem geschlossen Vollzug mit der hohen Mauer und den Wachtürmen liegt das Hafthaus „Ummeln“. Ein Hafthaus für den offenen Vollzug. Eher unscheinbar ohne Mauern, aber einer Außenpforte, die gesichert ist. Gefängnis ist nicht gleich Gefängnis ist, wenn man sich die Unterschiede zwischen offenem und geschlossenem Vollzug, Männer- und Frauengefängnis oder dem Jugendvollzug vor Augen führt. 
Mirco Wiedeking (katholisch) und Michael Waterböhr (evangelisch) sind zwei der fünf Seelsorger der JVA Bielefeld-Senne mit ihren 1650 Haftplätzen. Die Inhaftierten leben in Bielefeld in den beiden Hafthäusern Senne und Ummeln und in 16 Außenstellen, verteilt auf die Kreise Warendorf, Gütersloh und Paderborn. Die Mitschnitte der Gespräche in den Rundfunkbeträgen des Radio Hochstift geben einen Einblick in die seelsorgerliche Arbeit.
Ein Inhaftierter sagt einmal, dass er morgen zum Basteln käme, er brauche ein Geschenk für seine kleine Tochter Page, die ihn am Sonntag besuchen wolle. Auf die Frage nach dem Namen „Page“, dem englischen Wort für „Seite“ erklärt er, dass die Fünfjährige seine gute Seite wäre. Inhaftiert sei er wegen seiner schlechten Seiten, aber seine Tochter sei eindeutig seine gute Seite. So oder so ähnlich werden viele Gespräche mit den Seelsorgern im offenen wie im geschlossenen Vollzug geführt.

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