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Stabübergabe in der JVA Aichach an neue Gefängnisseelsorgerin

31. März 2025

Richard Willburger geht in Ruhestand und Andrea Kaufmann-Fichtner übernimmt als Gefängisseelsorgerin den Dienst in der JVA Aichach. Mit dem Motto „Tausend Jahre wie ein Tag, was auch kommen mag“ verabschiedet sich Willburger und begrüßt seine neue Kollegin, die vorher Umweltbeauftragte der Diözese Augsburg war.

Seelsorgeamtsleiterin Angelika Maucher, Pastoralreferent Richard Willburger, Pastoralreferentin Andreas Kaufmann-Fichtner, Anstaltsleiter Wilfried Schmalzbauer. Foto: Sabine Jakobs

Neben der Leiterin der Hauptabteilung II. des Bistums Augsburg Angelika Maucher, dem Anstaltsleiter der JVA Aichach Wilfried Schmalzbauer, zahlreichen BeamtInnen, einigen Ehrenamtlichen der örtlichen Pfarrgemeinde, den Seelsorgern der Gefängnisse Landsberg, Gablingen, Niederschönenfeld und Kempten, ließen es sich zahlreiche inhaftierte Frauen und Männer nicht nehmen, den Abschiedsgottesdienst mit Willburger zu feiern. Nicht nur in der Laudatio des Seelsorgeamtes bzw. im Grußwort der Anstaltsleitung wurden die besonderen Gaben und Charismen, des nun in Ruhestand gehenden Seelsorgers mehrfach genannt, sondern man konnte sie direkt vor Ort nochmal erfahren und vor allem hören. Gekonnt „zelebrierte“ er die von ihm bewusst ausgewählten Musikstücke, sprach kurze, berührende Impulse zu den Lied- und Bibeltexten, betete und segnete die Anwesenden.

Feinfühlig

Unterstützt wurde er dabei von einigen in Aichach inhaftierten Frauen, die den Ministrantendienst übernahmen und seiner Nachfolgerin Andreas Kaufmann-Fichtner. Das Abschiedsgeschenk des Bistums, eine aus einer halben Kokosnuss gefertigte, auf den ersten Blick ziemlich unscheinbar daherkommende Schale, entpuppte sich beim Blick in die Innenseite als sehr wertvoll glänzendes Kunstwerk. Seelsorgeamtsleiterin Maucher erinnere diese Schale an Richard Willburger, der es nicht nur in der Gefängnisseelsorge, sondern an seinen weiteren dienstlichen Stationen in der Krankenhaus- und Pfarrseelsorge verstand, stets den zweiten Blick zu wagen und feinfühlig zwischen der äußeren Erscheinung und innerer Wirklichkeiten zu unterscheiden. Auch für den Anstaltsleiter sei er nicht nur ein großartiger Musiker, Seelsorger und Mitarbeiter, sondern ein guter Ratgeber und sogar Wegbegleiter in der gemeinsam „hinter Gittern“ verbrachten Zeit gewesen.

Dankbar

Auch wenn der Abschied bzw. der Dank im Vordergrund stand, wurde der sprichwörtliche Stab im Rahmen dieser Wortgottesfeier bzw. des sich anschließenden Stehempfangs an Andrea Kaufmann-Fichtner offiziell übergeben. Sie sei sich bewusst, dass sie zwar in „große Fußtapfen trete“, sich aber trotzdem oder gerade deswegen auf ihren Dienst als neue Gefängnisseelsorgerin der JVA Aichach sehr freue. Andrea Kaufmann-Fichtner trat vor fast 8 Jahren die neu geschaffene Stelle als Umweltbeauftragte der Diözese Augsburg an. Damals noch mit 15 Stunden pro Woche. Inzwischen ist die Stelle personell als auch inhaltlich stark gewachsen. „Dankbar blicke ich auf eine reiche und erfüllte Zeit zurück. Auf viele wertvolle Begegnungen mit Ihnen, mit Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen im Bistum, auf gemeinsam Erreichtes und die Verbundenheit in der kirchlich-geschwisterlichen Weggemeinschaft. Dem wichtigen Anliegen der Bewahrung der Schöpfung bleibe ich innerlich treu“, sagt Andrea Kaufmann-Fichtner. Der Dienst hinter Gittern wird der neuen Gefängnisseelsorgerin vermehrt intensiven Seelsorgekontakt mit Frauen und Männern in einer besonderen Lebenslage abverlangen. Mit der Zusage von Andrea Kaufmann-Fichtner sei ein sowohl nahtloser, wie segensreicher Übergang mitten im Arbeitsjahr möglich, so der Anstaltsleiter. Entsprechend dem Mottolied dier Andacht endete die Feier mit der Zusage, dass bei Gott nicht nur „tausende Jahre wie ein Tag sind“, sondern er vor allem um jeden Menschen und seine Sorgen weiß…

Oliver Föhr | JVA Kempten

 

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