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Viele Frauen im Strafvollzug sind Mütter

26. September 2019

Acht  Seelsorgerinnen und Seelsorger, die an Justizvollzugsanstalten mit gefangenen Frauen arbeiten, trafen sich im Vorfeld der Studientagung. Zum Einstieg hat Adelheid Roschinski, Supervisorin aus Berlin, die Aufgaben und Bereiche zusammengetragen, die GefängnisseelsorgerInnen betreffen. In einem zweiten Schritt wurde in der Gruppe diskutiert, welche spezifischen Punkte Frauen in Haft und welche Besonderheiten Frauen im Vollzug zeigen und leben.

Frauen sind impulsiver und emotionaler. Sie bewerten schneller, geben sich mit einer negativen Entscheidung nicht zufrieden und haken immer wieder nach. Ihr Gesprächsbedarf ist größer. Frauen vergleichen sich mehr mit anderen, fühlen sich schnell benachteiligt. Daraus erwachsen Neid und Eifersucht. Frauen haben den Blick für die kleinen Dinge und sind für Gestaltung in jeglicher Form offen und sehr dankbar. Körperpflege, das gesundheitliche Wohlbefinden und die medizinische Betreuung haben einen großen Stellenwert im Gefängnisalltag. Bei Erkrankungen geben sich die Frauen oft nicht mit der Diagnose der Krankenabteilung zufrieden. Viele Frauen im Strafvollzug sind Mütter und Familienthemen stehen mehr im Fokus. Viele Frauen sind Opfer. Der Umgang mit ihnen erfordert besondere Achtsamkeit und Sorgfalt: die individuelle Geschichte sehen; die Frauen stärken; ihnen Erfolgserlebnisse ermöglichen; solidarisch sein. Aus unserer Sicht ist für unsere Arbeit mit den Frauen in der JVA besonders wichtig:

  • eine Sprache im Umgang und in der Liturgie, die den Frauen und ihrer Lebenssituation gerecht wird
  • ein Gespür dafür, wo Frauen manipulativ agieren und uns SeelsorgerInnen benutzen wollen
  • eine Sensibilität für die eigenen Gefühle, die im Kontakt mit den Frauen in uns ausgelöst werden (z.B. ich als Mann bei Frauen)
  • eine Begleitung und Austausch mit anderen SeelsorgerInnen.

 

 

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