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Schneemann „Elvis“ hinter der Fuldaer Gefängnismauer

2. Dezember 2020

Ein Kunstwerk des Lebens ist der Schneemann „Elvis“ in der Justizvollzugsanstalt Fulda. Von links nach rechts: Anstaltsbeirats-Vorsitzender Winfried Möller, Diakon Dr. Meins Coetsier, Sachgebietsleiter Sicherheit Udo Kramm, Pfarrer Dr. Andreas Leipold, Hauptsekretär Steffen Adamczyk, stellvertretender Anstaltsleiter Claus-Peter Mihm und Anstaltsleiter Karsten Koudela.

Die Justizvollzugsanstalt Fulda bereitet sich adventlich auf das anstehende Weihnachtsfest vor. Dazu kam überraschender Weise der Schnee hinzu. Dieser verzaubert die Monotonie des Gefängnisalltags. Alles sieht man mit einem anderen Blick. Die Gefangenen entpuppen sich in dieser Stimmung als wahre Schnee-Künstler beim Bau eines Schneemanns. Die Bewegung an der frischen Luft mit tollem Schneespaß während der Freistunde steht der Sicherheit im Gefängnis nichts entgegen.

Ganz in weiß präsentierte sich der erste Dezembertag im Innenhof des Fuldaer Gefängnisses. Es reicht für einen imposanten Schneemann mit Namen „Elvis“. Der lustige Schneemann ist von den Gefangenen gebaut. Mit einem Augenzwinkern ist dieser von den Gefängnisseelsorgern Pfarrer Dr. Andreas Leipold und Diakon Dr. Meins Coetsier zum Corona-Kunstwerk der Freiheit ausgerufen worden. Mit einer Schachfigur auf seinem Kopf steht er da – der Schneemann, getauft auf „Elvis“ vor den hohen Gefängnismauern. Er scheint Schach zu spielen gegen Covid 19, das allen gerade die Freiheit nimmt. Jeder fühlt sich momentan  gefangen, nicht nur die Inhaftierten. Der Schneemann scheint der weiße Prophet zu sein, einer, der vom Himmel gefallen und durch menschliche Kreativität nach draußen schaut. Dieser „Elvis“ träumt tatsächlich von einem weißen Weihnachten. Er besteht aus drei mehr oder weniger kugelrunden weißen Formen, genauso, wie jedes Kind einen Schneemann kennt. So ereignet sich spielerisch eine Wintertradition auch hier hinter Gittern.

Starre Mauern durchbrechen

„Es ist sehr schön zu sehen, wie sich die Gefangenen an Schnee erfreuen können“, sagen die Seelsorger, die auf die spontane Idee kamen, den Knast-Schneemann mit einem Foto zu verewigen. „Der Schneemann ist ein Kunstwerk des Lebens, vergänglich, dass den Gefängnisalltag mit dem ewigen Spiel der freien Natur verbindet“, sinniert Diakon Coetsier. „Sein Reiz“, erweitert Pfarrer Leipold, „besteht neben dem Fakt, dass er von Inhaftierten gebaut ist, auch im Gegensatz von freigefallenem Schnee und den starren Gefängnismauern und ist ein Bild von der inneren Not und Sehnsucht in uns Menschen nach Freiheit, vor allem an einem Ort wie diesem in der Corona-Pandemie“. Bleibt sicher die spannende Frage: Gibt es dieses Jahr noch eine weiße Weihnachten? Nichtdestotrotz wird Weihnachten gefeiert.

Auch der Anstaltsleiter Karsten Koudela, sein Stellvertreter Claus-Peter Mihm und der Sachgebietsleiter von der Sicherheit, Udo Kramm, zusammen mit den Anstaltsbeirats-Vorsitzenden, Winfried Möller, sind angetan. „Die Weihnachtsfeier draußen auf den Innenhof zu gestalten ist eine gute Idee“, so einer der Verantwortlichen. Sie sind zufrieden und freuen über den sympathischen Schneemann. Inmitten auf dem harten Boden der JVA symbolisiert er schwieriger Zeit eine ermutigende und vorweihnachtliche Stimmung.

 

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