Pastoralreferent Markus Martin tritt als katholischer Gefängnisseelsorger der JVA Landsberg am Lech in der Diözese Augsburg offiziell seinen Dienst an. Im Rahmen einer Wortgottesfeier konnte er Mitte Januar 2025 eingeführt werden. Neben einigen Kollegen der Gefängnisseelsorge, Bedienstete des Allgemeinen Vollzugsdienstes (AVD), Vertreter der verschiedenen Abteilungen sowie der Anstaltsleitung, fand sich eine große Anzahl von Gefangenen trotz kühler Temperatur um die drei Grad in der Anstaltskirche zum Gottesdienst ein.

Von links nach rechts: Kaplan Reichart, Joachim Arnold (Personalratsvorsitzender), Markus Lipp, Torsten Winterberg (AVD), Markus Martin (Gefängnisseelsorger), Monika Groß (Leitende Regierungsdirektorin), Thomas Hofmann (Dienstleitung), Christian Öxler (stellvertretender Leiter HA II, Bistum Augsburg) und Gregory Herzel (Pfarrer zu den heiligen Engeln).

Von links nach rechts: Oliver Föhr (seit September 2024 JVA Kempten) und die Anstaltsleiterin der JVA Kempten und Memmingen, Leitende Regierungsdirektorin Anja Ellinger und Filip Bäder (JVA Memmingen und Gablingen). Foto: Wassermann
Fachbereichsleitung Diözese Augsburg
Der stellvertretende Leiter des Seelsorgeamtes der Diözese Augsburg, Christian Öxler, wünschte dem neuen Seelsorger alles Gute und offene Ohren und Augen für Gefangene und Bediensteten der Justizvollzugsanstalt. Seine Ausführungen beschloss er mit einem Segenswort. Zudem wurde Markus Martin mit der Aufgabe der Fachbereichsleitung Gefängnisseelsorge in der Diözese Augsburg betraut. Beim anschließenden Stehempfang sprach die Anstaltsleiterin, Leitende Regierungsdirektorin Monika Groß, ein Grußwort. Ebenso hieß der Personalratsvorsitzende Arnold den „Neuen“ willkommen. Beide brachten zum Ausdruck, dass sie sich auf eine möglichst lange Zusammenarbeit mit Markus Martin freuen. Dieser hat bereits einige Jahre Vollzugserfahrung in der JVA Kempten gesammelt.
Personalkarusell
Auf Einladung des Gefängnisseelsorgers ergab sich bei herzhaftem Gebäck und Getränken das ein oder andere Gespräch zwischen den Gästen. Insgesamt hat sich das Personalkarussell in der Diözese Augsburg gedreht. Oliver Föhr ist jetzt in der JVA Kempten (vorher in der JVA Memmingen), Filip Bäder hat jeweils eine halbe Stelle in der JVA Gablingen (wie bisher) und eine halbe Stelle seit September 2024 in der JVA Memmingen. Zudem wird sich in der JVA Aichach die Besetzung ändern. Markus Martin ist der Nachfolger von Johannes Link für die JVA Landsberg/Lech, der Mitte Dezember 2023 verabschiedet wurde.
Segenswort
Der Herr segne Deine Augen, dass sie Bedürftigkeit wahrnehmen, dass sie hindurchzuschauen durch das Vordergründige, dass sie das Unscheinbare nicht übersehen.
Der Herr segne Deine Ohren, dass sie leise Töne hören, dass sie merken wo Not ist, und aufmerksam sind für das, was weiterhilft-
Der Herr segne Deinen Mund, dass er heilende Worte spreche, dass er schweigen kann, wo Sprache an Grenzen kommt, dass er bestärke, was zur Versöhnung beiträgt.
Der Herr segne Dein Herz, dass es offen sei für sein Licht, dass es Platz hat für andere Menschen, dass es reich sei an Kraft und Hoffnung, Verzeihung und Liebe.
So stärke und segne Dich für Deinen Dienst in der Gefängnisseelsorge der heilende Gott, der Vater, der Sohn und der heilige Geist. Amen.
JVA Landsberg am Lech
Die Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech des Freistaates Bayern ist für männliche Erwachsene und ist für 565 Gefangene ausgelegt. Sie wurde 1910 in Betrieb genommen. Ein prominenter Inhaftierter ist FC Bayern-Präsident Uli Hoeneß gewesen. Vor allem Geschichtsinteressierte kennen die Justizvollzugsanstalt Landsberg. Nach dem gescheiterten Putsch gegen die Bayerische Landesregierung und Reichsregierung wurde Hitler 264 Tage in Landsberg inhaftiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die Amerikaner die JVA als Kriegsverbrechergefängnis. Die Anstaltskirche ist wie in der JVA Bruchsal (Baden-Württemberg) oder in der JVA Bautzen (Sachsen) im Theaterstil aufgebaut und erhalten geblieben. Der Kirchenraum ist dem damaligen Strafvollzug angepasst. Im Jahr 1908 ist die Anstalt in panoptischer Bauweise mit elf Dienstwohngebäuden auf einem Areal von über 6 Hektar errichtet worden.