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Mutige Filmkultur brauchen wir mehr als sonst

23. Februar 2020

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin, kurz Berlinale, sind ein jährlich in Berlin stattfindendes Filmfestival. Sie zählen neben denen von Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals. Bei ihrem traditionellen Ökumenischen Empfang anlässlich dieser 70. Internationalen Filmfestspiele haben die katholische und evangelische Kirche der Opfer des Anschlags in Hanau mit einer Schweigeminute gedacht. Sie setzen damit ein Zeichen gegen Rassismus, Islamfeindlichkeit und Gewalt.

In seiner Begrüßung würdigte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart) den Film als Resonanzraum, „weil er hinsieht, weil er intensiv und wahrhaftig sein will. Film wird zum Erfahrungsraum, wenn er formal, ästhetisch und inhaltlich empathisch ist, um damit einer Frage … zu folgen, auf die es keine letztgültige Antwort gibt: warum Menschen so sind, wie sie sind.“ Bischof Fürst dankte der Ökumenischen Jury, die in „Wettbewerb, Panorama und Forum inmitten spannender Aufgaben“ stehe. Gerade dem innovativen Forum könne man in diesem Jahr zum 50. Geburtstag gratulieren: „Im Jahr 2020 hat sich seine Filmauswahl besonders die Korrelation zwischen Bestehendem und Aufbruch, zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf die Fahnen geschrieben.“

Mauern des Schweigens durchbrechen

Der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Pastor Dr. Johann Hinrich Claussen, hielt fest: „Wir freuen uns, dass die Berlinale nicht nur 70 Jahre alt geworden ist, sondern mit einer neuen Leitung einen frischen Aufbruch wagt. Denn eine lebendige, aufregende und mutige Filmkultur brauchen wir in diesen Tagen mehr als sonst.“

In einem Gespräch mit dem Ehrengast, der deutsche Filmregisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link, würdigte der Kulturbeauftragte der EKD die oscarprämierte Regisseurin, die beim Empfang ihren Spot „Anrufen hilft!“ vorstellte, den sie für den Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs gedreht hat. „Dieser Spot hilft, die Mauern des Schweigens zu durchbrechen, die die sexualisierte Gewalt an Kindern viel zu oft umgibt. Er ist ein wertvoller filmischer Beitrag zu einer breiteren gesellschaftlichen Wahrnehmung dieses so wichtigen Themas.“

 

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