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Kultur im Knast durch Konzert der Könige des Blues-Rock

16. Mai 2023

Das amerikanische Quartett „Imperial Crowns“ aus Los Angeles in Südkalifornien gab ein Konzert für Gefangene in der hessischen Justizvollzugsanstalt Hünfeld. Die Könige des Blues-Rock, eingeladen von den Gefängnisseelsorgern, begeisterte das inhaftierte Publikum und krönte den Abend mit ihrer Grundrhythmik und ihrem  Funky Blues-Stil. Die Herzen der Menschen, die in Gefangenschaft leben und arbeiten, sollen mit ihrer Musik zu erreicht werden. Die Musikgruppe tourt zurzeit durch Deutschland.

Die Band aus Los Angeles zauberte mit seinen knasttiefen Blues-Töne und deren mitreißender Kraft gute Laune hinter die schweren Gefängnismauern an der Molzbacherstraße. Die Imperial Crowns sind unterhaltsam, humorvoll und rocktechnisch genial: ein musikalisch wie emotionales Erlebnis. Dabei musste Blues-Prediger Jimmie Wood unerwartet ohne die Gesangsstimme und Unterstützung seiner Tochter Rachel C. Wood, die kurzfristig ausgefallen war, auskommen und so die JVA-Bühne rocken. Dies ist ihm mit seinen Mitstreitern J.J. Holiday, James Carter, und Ryan Dean gelungen. Die Zuständige fürs Merchandising, Yara Schweiger, Tourmanager Martin Zehetner und Soundtechniker Lucas Klier vom „Theater hinter Gittern“ sorgten dafür, dass alles harmonierte und bis in die musikalischen Details passte. Unter Merchandising versteht man die Vermarktung und Planung der Konzerttour.

Imperial Crowns im Hünfelder Gefängnis. Jimmie Wood, Meins Coetsier und Ryan Dean.

In aller Freiheit…

Mit fetten Drum Solos, kreativen Gitarrenriffs und einer aufgeweckten Stimmung brachten die amerikanischen Vollblutmusiker am Ende die Gefangenen dazu in einem vielstimmigen Chor mitzusingen. Selbstverständlich wurde nach einer guten Stunde amerikanischen Rock ´n´ Rolls, eine mehrfache Zugabe lautstark mit in die Hände klatschen gefordert. „Thank You! Ich möchte Euch wieder draußen sehen, in aller Freiheit. God bless you all!“ sagte der Sänger zum Schluss. Gefangene aus den unterschiedlichen Hafthäusern nahmen an der Veranstaltung teil und sorgten für ein lebendiges Ambiente. Am Anfang des Abends begrüßte Gefängnisseelsorger Diakon Dr. Meins Coetsier mit E-Gitarre sowohl die Band als auch die Gefangenen, die ehrenamtlichen Gäste sowie die Bediensteten.

Kultur im Knastalltag

Die unterschiedlichen edukativen, kulturellen und musikalischen Veranstaltungen im Rahmen der katholischen und evangelischen Gefängniseelsorge in Kooperation mit „Theater hinter Gittern“, dem Förderverein der JVA, den Ehrenamtlichen des Gefängnisses und mit der freundlichen Unterstützung der Justiz, sind eine bereichernde und sinnvolle Abwechslung im Hünfelder „Knastalltag“. Peter Gebhard vom Vorstand des Vereins „Förderung der Bewährungshilfe in Hessen“ sprach zum Ende des Konzerts bewegende Schlussworte. Dass die bekannte Band im Knast einen Auftritt hat, honorieren die Inhaftierten mit Beifall.

 

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