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Kontakt zur Gefängnisseelsorge weltweit bekommen

23. Februar 2024

Der Internationale Weltkongress der Gefängnisseelsorge war in Mexiko geplant. Wegen finanzieller und personeller Schwierigkeiten kann dieser nicht stattfinden. Der Vorstand der International Commission of Catholic Prison Pastoral Care (ICCPPC) hat diesbezüglich Kontakt zum Vatikan aufgenommen, um Lösungen zu suchen. Es ist schwierig für die internationale Zusammenschluss der Gefängnisseelsorge. Nach der Corona-Pandemie zeigt sich, dass sich die Kirchen und die Welt verändert haben, so dass man für die internationale Zusammenarbeit in der Gefängnisseelsorge neue Wege suchen muss.

Eine wie auch immer geartete internationale Zusammenarbeit scheint mehr denn je unverzichtbar. Die Pandemie, aber auch der Krieg in der Ukraine und in Nahost haben noch offensichtlicher gemacht, dass in der Welt alles, was passiert, eine Auswirkung hat. Eine international vernetzte Gefängnisseelsorge ist unverzichtbar. In Europa muss zum Wohl der Gefangenen die Gesetzgebung im Blick behalten werden, bei grenzüberschreitenden Fällen zusammenzuarbeiten, die KollegInnen un stützen, in deren Land die Gefängnisseelsorge nicht so gut ausgebaut und strukturiert ist. Die Solidarität mit den Gefangenen anderer Länder ist genauso gefragt wie die Tatsache, für die Gefangenen eine gemeinsame Stimme sowohl in die Kirchen als auch in die Gesellschaften hinein zu sein. Die Frage nach ökumenischer und interreligiöser Zusammenarbeit stellt sich.

Im Ehrenamt engagiert

Die jetzigen Strukturen von ICCPPC sind jedoch zu schwach oder ungenügend, um auf die vielen neuen Herausforderungen zu antworten. Der ICCPPC wird zu wenig von den Bischofskonferenzen unterstützt. In vielen europäischen Ländern sind keine Verantwortlichen oder Ansprechpersonen benannt. In Afrika und Asien hat ICCPPC den Kontakt zu fast allen Ländern verloren. Seit mehreren Jahren wurden keine Beiträge mehr bezahlt, sodass ICCPPC über keine finanziellen Möglichkeiten mehr verfügt. Die Arbeit des Vorstandes, die im Moment mühsam ist und sehr zeitintensiv wäre, wenn man echte Fortschritte erreichen wollte, wird im Ehrenamt ausgeübt von Personen, die teilweise sowieso schon weit über ihr Zeitmaß hinaus engagiert sind.

Wechsel des Dikasteriums

In diesem Zusammenhang spielen Kontakte in den Vatikan eine wichtige Rolle. Bisher ist ICCPPC unter dem Dach des Dikasteriums für den Klerus angesiedelt. Das machte in den Gründungsjahren Sinn, weil die meisten Gefängnisseelsorger damals Priester waren. Mittlerweile hat sich das geändert. Außerdem ist es sinnvoller, bei der Gefängnisseelsorge die Gefangenen und nicht die MitarbeiterInnen im Blick zu haben. Deshalb wäre ein Wechsel ins Dikasterium zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen angebracht. Dieses Dikasterium ist sowieso neben vielen anderen meist sozialen Themen für das Thema der Gefängnisseelsorge zuständig. Papst Franziskus empfiehlt einen Wechsel des Dikasteriums.

Kontakt zur Gefängnisseelsorge international

Der Wechsel des Dikasteriums kann behilflich sein, löst aber sicher nicht automatisch alle Probleme. Der Vatikan kann kein Geld geben und es ist auch nicht möglich, dass sie die internationale Arbeit erledigen. In welchem Maße wird die Gefängnisseelsorge alleine dem Vatikan überlassen und dort zentralisiert? Es müssen Wege gefunden werden, Kontakte zu GefängnisseelsorgerInnen weltweit zu bekommen und diese mit einzubeziehen, um die Situation der Gefangenen und die Probleme und Chancen der Gefängnisseelsorge weltweit besser zu verstehen. Ein Versuch in diese Richtung war das Europatreffen von 6. bis 8. Mai 2023 in Würzburg. Aufgrund von zahlreichen externen Gästen war es gut besucht. Bei diesem Treffen offensichtlich, dass es schwierig ist, die Verantwortlichen der Länder zusammenzubringen. Am Ende waren neun Länder vertreten (Ungarn, Tschechien, Ukraine, Lettland, Niederlande, Deutschland, Österreich, Schweiz, Schottland und Malta. Norwegen und Schweden waren für eine Online Teilnahme vorgesehen). In zwei der genannten Länder ist nicht klar, wer nach dem Europatreffen die Vertretung übernehmen wird, da die Bischöfe keine Nachfolge bestimmt haben. In international languages…

Doris Schäfer | Europabeauftragte ICCPPC

 

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