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KommissaranwärterInnen der Polizeihochschule besuchen JVA

21. März 2023

Auf Einladung des Katholischen Gefängnisseelsorgers Sebastian Vieth besuchten Anfang März sechzehn KommissaranwärterInnen der Hochschule der Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW) aus dem Standort Gelsenkirchen die Justizvollzugsanstalt Bochum. Im Rahmen ihres Seminars „Würde von Tätern“ des Lehrstuhls für Politik und Ethik, geleitet von Prof. Dr. Christoph Giersch, bekamen die angehenden PolizeibeamtInnen einen Eindruck von einer Justizvollzugsanstalt.

Gruppe der KommissaranwärterInnen mit Prof. Dr. Christoph Giersch, Gefängnisseelsorger Sebastian Vieth und einem Gefangenen. Fotos: Justiz nrw.

Nach einer Führung durch die Justizvollzugsanstalt Bochum mit vielen Fragen und Antworten, konnten sich die Studierenden einen kleinen Einblick in das Leben hinter den Mauern bekommen. Gefängnisseelsorger Vieth vermittelte den angehenden KommissarInnen das Bild der Würde von Tätern aus der Perspektive der christlichen Seelsorge: „Jeder Mensch hat seinen Wert, daran ändern auch Haftraumtüren nichts. Jeder Täter ist auch Mensch. Würde und Respekt gehen Hand in Hand, entsprechend ist es wichtig, dass man im Vollzug den Menschen hinter dem Täter nicht aus dem Auge verliert und die Würde achtet. Menschen machen Fehler, aber das ist kein Grund, um ihnen die Würde abzusprechen. In sensiblen öffentlichen Berufen, wie etwa im Vollzug oder bei der Polizei, ist es daher wichtig, den Blick auf den Täter und den Menschen dahinter in Einklang zu bringen.“

Mit Inhaftierten offen sprechen

Um nicht nur über die Situation von Tätern zu reden, sondern mit ihnen und so eine Idee davon zu bekommen, was es für einen Menschen bedeutet in Haft zu sein, konnten die KommissaranwärterInnen einen Inhaftierten kennenlernen und in einem einstündigen Gespräch offen ihre Fragen an die Täter und die Menschen dahinter stellen. Nach drei Jahren Bachelor-Studium an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung, berufspraktischen Trainings am Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten und Praxiseinsätzen in den Kreispolizeibehörden des Landes, arbeiten alle neuen PolizistInnen zunächst ein Jahr im Streifendienst.

Spezialisierung als ErmittlerIn

In Behörden mit Bereitschaftspolizei folgen darauf zwei Jahre in einer Einsatzhundertschaft. Danach kehren die NachwuchspolizistInnen in den Streifendienst zurück oder spezialisieren sich. Zum Beispiel als ErmittlerIn in einem Kriminalkommissariat, als Pilot oder Pilotin bei der Fliegerstaffel, als Mitglied eines Spezialeinsatzkommandos, als MotorradpolizistIn oder auch als DiensthundführerIn und vielem mehr.

Sebastian Vieth | JVA Bochum

 

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