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Heiliges Jahr 2025 mit Gefangenen und Gefängnisseelsorge

16. Oktober 2024

Ein Heiliges Jahr oder ein Jubiläumsjahr hat seinen Ursprung im biblischen Erlassjahr im Ersten Testament, bei dem alle fünfundzwanzig Jahre Schulden erlassen und versklavte Menschen sowie Gefangene freigelassen wurden. Auf diese Weise sollten ungerechte Strukturen aufgebrochen und ein Neuanfang ermöglicht werden. Einen neuer Anfang zu wagen ist die Hoffnung vieler Gefangener. Das Heilige Jahr kann für sie zur Gelegenheit werden, sich auf den Weg zu machen und dabei die Unterstützung Gottes und der Gemeinschaft der Kirche zu erfahren. Hier werden Möglichkeiten der Beteiligung als Ideensammlung aufgeführt.

Papst Franziskus legt Wert auf die Beteiligung der Gefangenen am Heiligen Jahr und bietet dadurch die Möglichkeit, den Blick der Kirche auf deren Situation zu lenken und von ihnen mehr über das Leben zu lernen. So möchte er, dass eine fünfte Heilige Pforte in einem römischen Gefängnis eröffnet wird. Die Gefangenen bekommen einen eigenen Jubiläumstag am 14. Dezember 2025, an dem der Papst einen Gottesdienst mit römischen Gefangenen im Petersdom feiern wird. Der Vatikan hat mit der Stadt Rom und dem italienischen Justizministerium ein Abkommen geschlossen, aufgrund dessen Gefangene bei praktischen, handwerklichen oder baulichen Maßnahmen zur Vorbereitung des Heiligen Jahres mithelfen dürfen, um eine Arbeit zu erlernen oder sich auf die Entlassung vorzubereiten.

Initiativen in Justizvollzugsanstalten

  • Mit Bischof, Weihbischof oder SeelsorgeamtsleiterIn das Heilige Jahr in Gefängnis eröffnen (und evtl. beschließen) oder den Tag der Gefangenen gestalten.
  • Während des Jahres auswärtige Zelebranten für Gottesdienste einladen.
  • Kirchliche MitarbeiterInnen in den Gottesdienst oder einer andere Veranstaltung einladen (evtl. entsteht ein Interesse an zukünftiger Mitarbeit in der Gefängnisseelsorge).
  • Ehrenamtliche und Kontaktpersonen aus Kirchengemeinden einladen.
  • Einen Gottesdienst mit einer Kirchengemeinde oder einer Gruppe gemeinsam vorbereiten, denselben Gottesdienst drinnen und draußen feiern, evtl. mit gegenseitigem Gottesdienstbesuch (Gefangene mit Lockerungen und/oder jemand aus dem Seelsorgeteam, Entlassene nehmen draußen teil, VertreterInnen der Kirchengemeinde drinnen oder über Videoschalte teilnehmen lassen).

 

 

  • Fürbittentausch bei Gottesdiensten zwischen drinnen und draußen.
  • Chor oder Musikgruppe zum Gottesdienst oder für ein Konzert in die JVA einladen.
  • Postkartenaktion an Weihnachten und/oder Ostern zwischen (einer Gruppe von oder einzelnen) Gefangenen und einer Gruppe oder einzelnen Menschen draußen.
  • Virtuellen Gang durch eine JVA erstellen (könnte für den Katholikentag in Würzburg verwendet werden).
  • Eine Veranstaltung für Bedienstete planen als Zeichen der Wertschätzung, evtl. im kleinem Rahmen von Bediensteten einladen.
  • Kunstwettbewerb zum Thema „Pilger der Hoffnung“ oder zum Thema: „Was ist mir heilig?“
  • Spenden sammeln für die Entlassung von Gefangenen im afrikanischen Mosambik: Gefangene spenden durch Antrag ein bis zwei Euro oder Briefmarken oder stellen durch Bastelarbeiten Dinge her, die verkauft werden können.

Bundesweite Aktionen

  • Hoffnungsbuch erstellen, das während des Jahres von Anstalt zu Anstalt wandert und überall etwas zum Thema Hoffnung gestaltet wird. Könnte ein Geschenk aus Deutschland für den Papst werden zum Tag der Gefangenen.
  • Wallfahrt von Bediensteten nach Rom zum Jubiläum der MitarbeiterInnen in der Justiz.
  • Wallfahrt von Entlassenen nach Rom zum Jubiläum der Gefangenen.
  • Öffentlichkeitsarbeit: Berichte, Videoclips in Medien zu bestimmten Einzelthemen oder zur Bedeutung der Gefangenen im Heiligen Jahr, zum Tag der Gefangenen sowie zu einzelnen Aktionen.
  • Geschenk für Bischöfe, Pfarreien oder andere Gruppen und Einzelpersonen (Lesezeichen, Aufstellkalender oder ein Symbol, hergestellt durch Gefangene), das sie an die Gefangenen in diesem Jahr erinnern soll.

 

 

  • Mit anderen Akteuren, die sich um Gefangene oder Entlassene kümmern (Caritas, BAGS, Drogenberatung) eine Aktion planen.
  • Mit Richtern, Staatsanwälten, Verteidigern Kontakt aufnehmen (z.B. einen Brief zu Ostern schreiben).
  • Eine Arbeitshilfe erstellen mit einer Sammlung von Bibeltexten, Liedern, Texten, Gottesdienstvorlagen, anderem Material oder Hinweisen zu Filmen zum Thema Hoffnung oder für den Tag der Gefangenen.

Vorschläge mit Gefangenen

  • Exerzitien im Alltag oder ein Exerzitientag (eventuell nicht am Wochenende als Freizeitveranstaltung, sondern in Absprache mit der Anstaltsleitung als Arbeitstag mit Vergütung).
  • Eine Art Heilige Pforte in der Anstalt oder Anstaltskirche gestalten.
  • Hinweis, dass der Papst im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit im Jahr 2016 jede Zellentüre zur Heilligen Pforte erklärt hat.
  • Zum Tag der Gefangenen eine Videoschalte zum vatikanischen Gottesdienst.
  • Zum Tag der Gefangenen einen besonderen Gottesdienst in der Anstalt gestalten.

Doris Schäfer | JVA Würzburg

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