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Gefängnisseelsorger der JVA Kaisheim verabschiedet sich

4. April 2023

Bei der Frühjahrs-Konferenz der Katholischen Gefängnisseelsorge in der bayerischen Justizvollzugsanstalt Kaisheim hieß es Abschied nehmen von dem Gefängnisseelsorger Peter Wellkamp. Nach rund 33 Jahren Dienst in der Diözese Augsburg geht Diakon Peter Wellkamp im Mai 2023 in den Ruhestand. Er engagierte sich seit 2015 in der Gefängnisseelsorge.

Von links: Peter Wellkamp, die Leiterin der HA II Seelsorge Angelika Maucher und Diözesansprecher Johannes Maria Link.

Angelika Maucher, Leiterin der Hauptabteilung II, Seelsorge, dankt dem scheidenden Kollegen für seine Arbeit und sein Engagement in der Pfarreiseelsorge, bei der Caritas, im Bezirkskrankenhaus, der Altenheimseelsorge und natürlich in der Gefängnisseelsorge. Seit Herbst 2015 war Wellkamp zunächst in der JVA Augsburg-Gablingen und dann in der JVA Kaisheim tätig. Als kleines Dankeschön überreichte ihm die Leiterin der Hauptabteilung ein Geschenk. Die Kollegen wünschen Peter „Alles Gute“ für seinen bevorstehenden „Unruhestand“. Für viele hat es sich in Pandemiezeiten mit Lockdown und Ausgangssperren die eigene Wohnung manchmal Mal wie ein Gefängnis angefühlt. In einem richtigen Gefängnis sind die Kontaktbeschränkungen aber natürlich noch mal ganz andere. Diakon Peter Wellkamp berichtete im Sonntagstalk “Cappuccino” im Radio Augsburg. Er berichtet wie die Männer in Haft überhaupt leben, wie wichtig für sie das Angebot der Seelsorge ist und wie seine Arbeit den Blick auf den Lockdown veränderte. Ein kleiner Rückblick auf seinen Dienst hinter Gittern.

Besuch des Bischofs 2020

Gottes Liebe macht auch vor dem Gefängnis nicht Halt. Dieses Motto durchzog den Gottesdienst, den Bischof Dr. Bertram Meier an Heiligabend in der Justizvollzugsanstalt Kaisheim 2020 feierte. In seiner Predigt erinnerte er an eine Spruchkarte, die ihn schon seit Jahren begleitet: Den schönsten Liebesbrief der Weltgeschichte hat Gott selbst geschrieben – an Weihnachten. Er erzählte von Papst Franziskus, der am Gründonnerstag kurz nach seinem Amtsantritt ein römisches Jugendgefängnis besucht und dabei jungen Gefangenen – Männern und Frauen – die Füße gewaschen habe. Der Papst ahme nach, was Gott an Weihnachten vorgemacht habe: Wo die am Rande sind, da ist die Mitte. „Wenn ich heute von Augsburg, von ‚draußen’, ins Gefängnis komme, dann möchte ich Ihnen ‚drinnen’ sagen: Bei Gott gibt es keinen hoffnungslosen Fall. Gottes Liebesbrief flattert auch durch die Gitterstäbe Ihrer Zelle.“

Der Bischof erzählte von einem alten Mann, der er nach einem erfüllten Leben beerdigte und von dem die Familie sagte: Stärker als der Tod ist die Liebe. „Heute, hier und jetzt im Gefängnis könnten wir ergänzen: Stärker als die Mauern des Gefängnisses ist die Liebe Gottes.“ Meier wünschte den Häftlingen, dass Weihnachten ein Lichtblick für die Zukunft werde und dass sie jemanden finden, „für den es sich lohnt zu leben und zu lieben.“ Gleichzeitig drückte der Bischof die Hoffnung aus, dass auch in Corona-Zeiten Wege gefunden werden, um die Beziehung der Menschen zueinander – von drinnen nach draußen und umgekehrt – lebendig zu halten: „Die Pandemie verhindert Begegnung, echte Beziehungen aber bleiben.“ Am Ende bedankte sich der JVA-Seelsorger Diakon Peter Wellkamp vor allem bei den ehrenamtlichen Helfern, die seinen seelsorglichen Dienst an den Gefangenen im Alltag tatkräftig unterstützen.

Markus Martin

 

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