Eine Weihnachtsfeier in der Justizvollzugsanstalt Fulda, wie geht das in Pandemiezeiten? Durch die Abstands- und Hygieneregeln, die ebenso in einem Gefängnis gelten, ist eine traditionelle Weihnachtsfeier nicht möglich. Der Andachtsraum ist für die Anzahl Gefangenen zu klein. Gäste können nicht eingeladen werden. Nichtdestotrotz wurde das Friedenslicht aus Bethlehem im Knast überreicht.
Die evangelischen und katholischen Gefängnisseelsorger Dr. Andreas Leipold und Diakon Dr. Meins Coetsier passen ihren Weihnachtsgottesdienst den Gegebenheiten an. Da auch Cara Correll vom Verband christlicher PfadfinderInnen (VCP) und Juliane Kulgemeyer, Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) durch die Corona-Vorgaben der Zutritt zu JVA nicht möglich war, wurden die Gefängnisseelsorger gebeten, das Friedenslicht aus Bethlehem zu überbringen. Der Anstaltsleiter Karsten Koudela verlas die dazugehörige Grußbotschaft.
Anschließend überreichte das Friedenslicht Diakon Dr. Meins Coetsier stellvertretend an den Anstaltsleiter. Karsten Koudela betonte, dass das Friedenslicht für die Inhaftierten ein Hoffnungszeichen sei. Die Advents- und Weihnachtszeit sei für die Gefangenen eine emotional belastende Zeit. Aus Mitteln der Arbeitsgemeinschaft der Gefangenen- und Haftentlassenhilfe und Spendengeldern bekommt jeder Gefangener ein Weihnachtspräsent in die Zelle gebracht.
Alexander Nardelli, Küchenchef der JVA Fulda hatte für eine besondere Verpflegung gesorgt. Er wird auch am Heiligen Abend den Inhaftierten zum Festtag ein weihnachtliches Essen zubereiten. Die vom Giedon-Bund gestiftete Bibeln und Kalender wurden von den Vollzugsbeamten an die Gefangenen übergeben. In Vertretung der Öffentlichkeit überbrachte Winfried Möller die Weihnachtsgrüße des Anstaltsbeirates.
Winfried Möller