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Die Mutter ist in Haft. Wie sage ich es den Kindern?

15. April 2021

Der traurige kleine Elf steht im Mittelpunkt einer Erzählung. Diese  wurde von einer Inhaftierten der JVA Bielefeld-Senne innerhalb eines Jahres verfasst. Die Geschichte ist ein mutiger Appell an inhaftierte Menschen für den offenen Umgang mit dem Thema Inhaftierung innerhalb der Familie und insbesondere gegenüber betroffenen Kindern. Sabrina Kohlert hat das sensible Thema „Mutter in Haft – wie gehe ich meinen Kindern gegenüber damit um“ aufgegriffen, um andere inhaftierte Eltern zu unterstützen. Die Broschüre dient Bediensteten als hilfreiches Instrument im Rahmen der Betreuungsarbeit.

Die Autorin Sabrina Kohlert mit ihrem Werk. Foto: Justiz NRW

In kindgerechter Sprache wird die Geschichte des kleinen Elf erzählt, der sich große Sorgen um seine Mutter macht. Er hat Angst, dass sie sehr krank sein könnte, weil ihm niemand etwas sagt. Er wird immer trauriger. Am Ende weiß der kleine Elf endlich, warum seine Mutter nicht bei ihm sein kann und er ist beruhigt, dass sie nicht krank ist. Als Kind kann Elf die Situation besser einordnen. Er findet einen akzeptierenden Umgang damit und kann seine Mutter regelmäßig besuchen. Der traurige kleine Elf vermisst seine Mutter. Er macht sich große Sorgen, dass sie für eine gewisse Zeit weg gehen muss.

Ein sensibles Thema

Sabrina Kohlert hat das sensible Thema „Mutter ist in Haft – wie gehe ich meinen Kindern gegenüber damit um“ in die Geschichte vom traurigen kleinen Elfen verpackt. Ihr Wunsch nach einem offenen und ehrlichen Umgang mit dem Thema innerhalb der Familie beruht auf ihren eigenen Erfahrungen. Nachdem der kleine Elf endlich weiß, warum seine Mutter nicht bei ihm sein kann, ist er beruhigter, dass sie nicht krank ist. Und ab und zu sehen darf er sie auch.

Inspiriert durch Kinderbuch

Die kindgerecht formulierte Erzählung mit liebevollen Illustrationen von Raja Löbbe ist von der Diakonie Bielefeld für betroffene Eltern und Kinder in Heftform herausgegeben worden. Sabrina Kohlert ließ sich inspirieren vom Kinderbuch „Tim und das Geheimnis der blauen Pfote“, das von der französischen Straffälligenhilfe-Organisation (UFRAMA) entworfen wurde. Das Heft befasst sich ebenfalls mit diesem Thema. Herausgeber in deutscher Sprache ist das Europäische Forum für angewandte Kriminalpolitik e.V. mit Unterstützung des Katholischen Gefängnisverein Düsseldorf e.V. Die Autorin verfasst aktuell weitere Texte zu Haftsituationen, die kindgerecht erklärt werden. Die nächste Veröffentlichung wird nicht lange auf sich warten lassen und man darf gespannt sein, was der kleine Elf weiterhin mit seiner Mutter erleben wird.

Heft bestellbar

Die Broschüre mit liebevollen Illustrationen von Raja Löbbe ist in erster Auflage von 100 Exemplaren von der Diakonie Bielefeld für betroffene Eltern in Heftform herausgegeben worden. Weitere Exemplare können für 2,50 Euro pro Stück zzgl. Versandkosten bei der Diakonie für Bielefeld bestellt werden: vivi-ann.loebbe(at)diakonie-fuer-bielefeld.de

Axel Berger | JVA Bielefeld-Senne

 

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