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Delikt Kinderpornografie. Ermittler auf Täterspuren

9. Januar 2021

Verschiedene Fälle in jüngster Vergangenheit haben eine hitzige Debatte über härtere Strafen bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie entfacht. Die Ermittler sind auf der Spur der Täter und müssen sich mit Kinderpornografie oder Kindesmissbrauch auseinandersetzen: ein belastender Job für die Mitglieder der Einheit des Landeskriminalamtes (LKA). Wenn sie tätig werden, dann ermitteln sie im Auftrag der Staatsanwaltschaft. Manfred Karremann begleitet für die 37° Dokumentation „Auf der Spur der Täter – Delikt Kinderpornografie“, das Team des Hamburger LKA bei der Vorbereitung und ihren Einsätzen.

Wenn Videos mit Kinderpornografie im Internet verbreitet werden, bleiben die Kinder teilweise ihr Leben lang Opfer. Der Besitz von Kinderpornografie ist strafbar. Bis zu drei Jahre Haft drohen, auch wenn der Täter selbst keine Kinder missbraucht. Das Strafmaß soll verschärft werden. Bei Hausdurchsuchungen wissen die Beamten nie, wer ihnen die Tür öffnet und was sie erwartet. Das Team des LKA will Beweise sammeln. Ihre Suche gilt vor allem Datenträgern, aber auch Hinweisen auf Kindesmissbrauch. Bei einer Hausdurchsuchung, bei der 37° die Ermittler begleitet, konfrontiert der Kommissar den Bewohner mit dem Anlass der Polizeiaktion: Verdacht auf den Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie.

Einsatzteam des LKA Hamburg im Aufzug vor einer Hausdurchsuchung wegen Kinderpornografie. Fotos: ZDF, Manfred Karremann

Den Besitz räumt der Betroffene ein, einen unmittelbaren Kindesmissbrauch nicht. Einer von vielen Tausenden, die „nur“ Bilder von missbrauchten Kindern anschauen. „Sie sind nicht harmlos, sondern sie sind es, die am Ende den zahllosen Missbrauch in Auftrag geben durch ihre Nachfrage“, so die Erfahrung des Kommissars. Die Verbreitung von Kinderpornografie im Internet nimmt immer mehr zu – allein 2019 stieg die Zahl der Fälle um 65 Prozent an. Den Ermittlern in ganz Deutschland gelingt es kaum mehr, alle Verfahren zu bearbeiten. Nicht nur aus der Plitik kommen Rufe nach härteren Strafen bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will zügig einen Gesetzentwurf vorlegen. Zudem fordert sie, dass soziale Medien Kinderpornografie nicht mehr nur löschen, sondern auch dem Bundeskriminalamt melden. Aber wie wird im Fall von Kinderpornografie eigentlich ermittelt?

Nicht jede Aufnahme des nackten Körpers oder eines Geschlechtsteils ist Pornographie im Sinne des § 184b Abs. 1 StGB. Tatobjekte sind pornographische Schriften, die sexuelle Handlungen von, an oder vor Kindern zum Gegenstand haben. Zu den dargestellten sexuellen „Handlungen“ gehört nach der Neufassung des Gesetzes durch das Gesetz zur Umsetzung des Rahmenbeschlusses des Rates der Europäischen Union zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von Kindern und der Kinderpornographie vom 31. Oktober 2008 (BGBl. I 2008, 2149) nach herrschender Auffassung auch ein Posieren in sexualbetonter Körperhaltung.

Die 37° Dokumentation „Auf der Spur der Täter – Delikt Kinderpornografie“ begleitet Ermittler in der schwierigen Aufgabe. Die Sendereihe ist eine wöchentlich ausgestrahlte Dokumentationssendung des ZDF. Die Sendung verantworten abwechselnd die drei ZDF-Redaktionen „Kirche und Leben – katholisch“, „Kirche und Leben – evangelisch“ und „Terra X“. Die Sendereihe berichtet aus subjektiver Perspektive über für unsere Gesellschaft typische oder auch außergewöhnliche Lebenssituationen: Die Kamera begleitet eine Gruppe oder einzelne Menschen in meist besonders exponierter sozialer Situation. Häufig skizziert die Reportage einen Wendepunkt oder eine Entscheidungsphase in der betrachteten Biografie. Typische Themen sind etwa der Umgang mit Krankheit, Alter, Tod, aber auch Sexualität, sexueller Identität, besonderen Familiensituationen usw.

 

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