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Beim Kochen Fragen nach der Gottessuche im Knast

21. Dezember 2023

Böhmische Pfefferkuchen und Makowki aus Schlesien – mit einfachem Rezept und einer Anleitung direkt zum Nachbacken und Nachkochen. Dies alles in einem Kochviedo. Wer ein neues Rezept zu Weihnachten ausprobieren will, für den sind diese Back- und Kochhinweise genau das Richtige. Gemeinsam mit Gefängnisseelsorger Alexander Glinka von der JVA Dortmund backt mit dem Diözesanjugend- und Studierendenpfarrer Tobias Hasselmeyer aus dem Erzbistum Paderborn die Spezialitäten zu Heiligabend.

Traditionell zu Heiligabend

Dabei spricht der Gefängnisseelsorger über Weihachten im Gefängnis und die Suche und der Frage nach Gott hinter Gittern. Makowki ist ein Dessert, das in Polen traditionell zu Heiligabend gegessen wird. Es ist eine Speise aus Brötchen, Mohn und Zucker und ein Rezept, das oft nur an Weihnachten auf den Tisch kommt. Der Pfefferkuchen aus Schlesien hingegen ist ein klassisches Gebäck, das einfach zuzubereiten ist. Glinka´s Eltern stammen aus Oberschlesien. Das, was der Gefängnisseelsorger mit Mohn kocht, würde im Gefängnis nicht auf den Speiseplan kommen. Mohn wird die Drogen-Screenings von Inhaftierten positiv ausfallen lassen. Glinka arbeitet im geschlossenen Vollzug der JVA Dortmund sowie im Offenen Vollzug der JVA Castrop-Rauxel.

Weihnachtsdeko im Haftraum

In manchen polnischen Haushalten schwimme der Karpfen noch in der Badewanne, bevor er auf den Tisch kommt, erzählt der Gefängnisseelsorger. Eine Hanfsuppe gäbe es auch. „Aber alles unbedenklich“, meint Glinka. In Justizvollzugsanstalten würde der Knastkoch aus allen Wolken fallen. Glinka erzählt, wie er im Knast gelandet ist. „Es duftet schon nach Heiligabend“, als er in den Töpfen rührt. Manche der Inhaftierten schmücken ihre Hafträume mit Weihnachtsdeko, sofern sie welche haben. Manche wollen auch nichts davon sehen. „Weihnachtsdepression“ in der dunklen Jahreszeit. Da sind manche froh, dass es früh dunkel wird. „Erst wenn man alles verloren hat, weiß man den Wert zu schätzen“, erzählt Glinka. An Weihnachten kommen oft Dinge hoch, die vergraben sind. Dafür ist es gut, trotz allem Weih-Nachten zu feiern.

 

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