Der Ort “Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth” im niedersächsischen Emsland: Etwas Wehmut liegt doch in der Luft, als an einem Abend Mitte Dezember der Transporter-Caddy aus dem bayrischen Franken eintrifft. Vieles ist bereits in Kartons und Taschen verpackt und liegt zum Transport bereit, was die Erinnerung und das Rückgrat eines Gefängnisseelsorge-Vereines ausmacht: Mitgliederlisten, Adressverzeichnisse, Korrespondenz, Infobroschüren, Fachzeitschriften, Tagungsmappen und vor allem: Eine Menge Historie.
Die im Hintergrund agierende Mitarbeiterin der Geschäftsstelle, Berna Terborg, die zuverlässige und stille Rückversicherung der Katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland, anfangs noch nicht mit Vereinsstatus, hat 12 Jahre gewissenhaft geordnet, informiert und war in allem eine stets unaufgeregte und freundliche Ansprechpartnerin für MitgliederInnen und Interessierte der Gefängnisseelsorge. Als Verwaltungsfachkraft der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth im niedersächsischen Sögel hatte sie im Vorfeld auf diesem Gebiet Berufserfahrung und Organisationstalent. Dass sie dies nicht offen zur Schau stellt, sondern bis zu diesem Abend in den Dienst der guten Sachen einordnet, das erfährt ihre Nachfolgerin, Tanja Haydn von der Stadtkirche Nürnberg, schon in den ersten Momenten des Kontaktes.
Gemeinsam werden die realen wie die digitalen Unterlagen gesichtet, besprochen und in den PKW verladen. Über 500 km einfache Strecke liegen zwischen alter und neuer Geschäftsstelle und vieles, was seit Jahren in den Regalen ruht, wird neu gesichtet und sortiert werden. Manche älteren Dokumente sind zwar nicht mehr für das Tagesgeschäft erforderlich, doch stellen sie durch ihre Korrespondenz und frühere Zielsetzungen wichtige Zeitzeugen dar. Es wird für manchen Leitzordner eine Weiterreise in das Archiv des Belegenheitsbistum von Köln geben, wo die Geschichte der Katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V. mit Vereinssitz in Bonn so lange ruhen wird, bis sich Berufene darum kümmern werden, die Genese dieser kategorialen Tätigkeit aufzubereiten, um es verfügbar zu machen.
Neue Mitarbeiterin
Tanja Haydn als neue Mitarbeiterin der Geschäftsstelle, ist von ihrer genuinen Ausbildung Journalistin, die in der Vergangenheit den einen oder anderen Artikel über die Gefängnisseelsorge an der Justizvollzugsanstalt Nürnberg verfasst hat. Klassische Verwaltungstätigkeiten für einen gemeinnützigen Verein sind bis dato nicht ihr Heimatgebiet. „Mit Frau Haydn haben wir eine versierte und selbstständig arbeitende Mitarbeiterin gewonnen, die es mit Sicherheit bald geschafft haben wird, die neuen Aufgabenfelder zu überschauen und zu managen“ ist sich der neue Vorsitzende, Andreas Bär von der JVA Nürnberg, sicher. Unterstützen kann besonders jeder oder jede Leitende einer Arbeitsgemeinschaft oder einer Regionalgruppe, wenn die neue Mitarbeiterin in den ersten Arbeitsschritten von diesen möglichst detailliert beschrieben bekommt, worauf es ankommt und was notwendige Hintergrundinformationen sein könnten.
Die neue Geschäftsstelle in Nürnberg ist bereits „ans Netz“ gegangen. Möge diese mit neuen Akzenten wieder eine zuverlässige Qualität erhalten, wie es in zuvor im niedersächsischen Emsland der Fall war. Berna Terborg hat sich bereit erklärt, über den Zeitpunkt der Verlegung der Geschäftsstelle nach Nürnberg hinaus für Fragen erreichbar zu sein. Als kleines Zeichen der Anerkennung laden alter wie neuer Vorsitzender des Vereins die frühere und die künftige Mitarbeiterin der Geschäftsstelle zu einem Abendessen ein. Herzlichen Dank an Berna Terborg für Ihren jahrelangen Dienst! Der neuen Mitarbeiterin, Tanja Haydn, wünschen wir Gottes Segen und wohlwollende Unterstützung beim Einstieg in die Verwaltung der Geschäftsstelle der Katholischen Gefängnisseelsorge in Deutschland e.V.
Fotos: Andreas Bär