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Leben wir nicht alle in einem (inneren) Gefängnis?

12. Januar 2021

Eingesperrt, abgesperrt, im wahrsten Sinne des Wortes auch aus-geschlossen. Mit diesen Worten kann man Gefangene bezeichnen, die aus welchen Gründen auch immer, inhaftiert sind. Gefängnisse sind beklemmende Orte, in der niemand gerne sein möchte. Und doch existieren sie. Es ist wichtig, dass es sie gibt. Doch für die Inhaftierten und für die Bediensteten bedeutet es eine psychische Ausnahmesituation, dort zu leben und zu arbeiten. Die beiden Kirchen sehen dieses Problem und bieten Gefängnisseelsorge an.

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Das Videoformat aus dem Hohen Dom in Paderborn mit dem Titel „Seelenstärker“ möchte Einblicke liefern, wie Seelsorge in Gefängnissen betrieben wird und wie dort Gottesdienste gefeiert werden. Ich finde es faszinierend, welch große Rolle die Seelsorge im Gefängnis spielt, nicht nur für ChristInnen, sondern ebenso für Andersgläubige oder Nichtgläubige. Berührt hat mich die Relevanz der Gefängnisseelsorge. Ich war noch nie in einem Gefängnis, aber die Gespräche mit den Seelsorgern hat mir gezeigt: Leben wir nicht alle in einer Art Gefängnis?

Der steinige Weg in die Zukunft

Gibt es nicht auch für uns alle als Gläubige die Erfahrung, von Ereignissen oder inneren Haltungen gefangen und gefesselt zu sein? Und nicht erst durch die Befreiungstheologie haben uns die biblischen Bücher und die christliche Botschaft Möglichkeiten und Hoffnung gegeben, sich aus Fesseln jedweder Art zu befreien. Neue Perspektiven sind immer wichtig. Sie helfen, sich zu reflektieren und sich weiterzuentwickeln. Für mich ist die Krippendarstellung 2020 im Paderborner Dom solch eine neue Perspektive. Sie wurde von Gefangenen des Offenen Vollzuges der JVA Bielefeld-Senne, Hafthaus Ummeln mitgestaltet. Beeindruckt hat mich die neue Figur des Gefangenen selbst. Um nur zwei Aspekte von den vielen symbolischen Einzelheiten der Darstellung herauszugreifen: Jeder hat sein Päckchen zu tragen und sei es als Gefängnisinsasse oder als Gefangener oder Gefangene im eigenen Gefängnis: Der Weg heraus ist oft steinig und schwer.

Benedikt Körner | YouPax

 

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