Ich bin mehr als meine Mauern

Ein Psalm aus der Tiefe, gesprochen mit rauer Stimme, getragen von Hoffnung.

1 Aus den Schatten rufe ich, Gott – hör mich, bevor ich verstumme.
2 Nicht aus einem Tempel, nicht vom Thron – ich spreche aus Beton und Stahl.
3 Meine Hände sind gefesselt, doch mein Herz klopft gegen den Himmel.

4 Ich bin nicht das Urteil, das über mich gesprochen wurde.
5 Ich bin nicht das Verbrechen, das ich begangen – oder das man mir zugeschrieben hat.
6 Ich bin ein Mensch. Zerbrochen, ja – aber noch nicht verloren.

7 Zu den Brüdern und Schwestern in den Zellen:
8 Hebt eure Köpfe, auch wenn die Decke niedrig ist.
9 Ihr seid mehr als eure Akten, mehr als die Stille der Nachtwache.
10 In euch liegt ein Funke – zündet ihn nicht mit Hass, sondern mit Hoffnung.

11 Und zu denen, die die Schlüssel tragen, die Urteile sprechen, die Systeme bauen:
12 Wo bleibt eure Gerechtigkeit, wenn sie ohne Gnade ist?
13 Wo ist euer Schutz, wenn er nur die Mächtigen schützt?

14 Ihr sprecht von Ordnung – doch wo ist das Recht für die Zerbrochenen?
15 Ihr nennt es Strafe – doch wer heilt die Seele?
Wer stillt den Schrei der Kinder, die nie zurückgerufen wurden?

16 Ich klage, aber ich verfluche nicht.
17 Ich warte – auf Umkehr, auf ein neues Herz, auf echte Verwandlung.
18 Denn auch der Feind kann Bruder werden, und der Verlorene ein Lied singen.

19 Gott, zerbrich nicht nur die Ketten an unseren Händen, sondern auch die an unseren Gedanken.
20 Mach uns frei – nicht durch Flucht, sondern durch Wahrheit.

21 Selig sind, die Gnade üben, wo andere schweigen.
22 Selig sind, die den Menschen sehen, nicht nur das Urteil.
23 Selig sind, die Frieden stiften – selbst zwischen Betonwänden.

24 Ich bin nicht unschuldig – aber ich bin nicht wertlos.
25 Ich bin gefallen – aber ich stehe auf, weil Hoffnung nicht stirbt.
26 Ich bin mehr als meine Mauern.
27 Ich bin noch immer dein.

© chatGPT 20.5.2025

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