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Strafgefangene in Hessen feiern Weihnachten

20. Dezember 2021

Zur gottesdienstlichen Weihnachtsfeier waren die Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt Fulda von der evangelischen und katholischen Gefängnisseelsorge eingeladen. Um allen die Teilnahme zu ermöglichen und die Pandemievorgaben einhalten zu können, wurde der Innenhof des Gefängnisses genutzt. Mit Flöte und Gitarre sorgten Pfarrer Dr. Andreas Leipold und Diakon Dr. Meins Coetsier mit seiner Praktikantin Maja-Lina Lauer, die auch die Feier vorbereitet hatten, für festliche Stimmung.

In seiner Begrüßung betonte Anstaltsleiter Karsten Koudela, dass er froh sei, trotz Pandemie die Weihnachtsfeier durchführen zu können. Sie sei ein besonderer Höhepunkt im Alltagsleben der Justizvollzugsanstalt. Er dankte der Arbeitsgemeinschaft Gefangenen- und Haftentlassenhilfe und Sponsoren, die es ermöglicht hätten, dass jeder Inhaftierte ein Weihnachtspräsent erhalten könne. Sein Dank galt auch der Schola des Jugend-Kathedral-Chores Fulda unter Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber, die mit adventliche und weihnachtliche Lieder auf das Weihnachtsfest einstimmten. Gebet und Segen der Kerzen am Adventskranz gehörten ebenso zur Feier, wie das Verlesen der Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas durch Gerhard Röchow und Hans-Jürgen Klüh. In diesem Jahr war es für Cara Correll und Hannah Wienröder, Verband Christlicher Pfadfinder sowie Juliane Kulgemeyer, Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg wieder möglich das Friedenslicht von Bethlehem in die JVA zu bringen.

Friedenslicht

Beim Überreichen des Lichts erklärten Cara Correll und Hannah Wienröder die Geschichte und den Weg des Friedenslichtes und sprachen ein Gebet. In seiner Predigt sagte Generalvikar Christof Steinert, das Weihnachtsfest sei eigentlich kein idyllisches Familienfest mit vielen Geschenken. Besonders im Knast sei das spürbar. Es gehe darum, dass Gottes Gnade durch die Geburt Jesu, des Gottessohnes, im Stall von Bethlehem allen Menschen geschenkt sei. Sie sei ein unverdientes Geschenk der Zuwendung, Nähe und Vergebung. Mit Weihnachten sei ein Licht in der Finsternis des Lebens gekommen, das Veränderung ermögliche. Die Gnade der Weihnacht wolle ermutigen das eigene Leben zum Gutes zu wenden. Dieses sei jedem möglich, der das Herz für die Weihnachtsbotschaft öffne.

Besondere Verpflegung

Der Vorsitzende des Anstaltsbeirates, Winfried Möller, dankte den Inhaftierten, die den Innenhof mit Lichtern und den Weihnachtsbaum festlich geschmückt hatten. Dazu gehörten auch die in der Kreativwerkstatt unter Anleitung von Franziska Koch und Mohammad Asad erstellten Laternen und Weihnachtskarten sowie die in der Arbeitstherapie gewerkelte Krippe, die bestellt und käuflich erworben werden kann. Trotz der bedrückenden Situation Weihnachten in der Zelle erleben zu müssen, wünschte er ein frohes Weihnachtsfest. Alexander Nardelli, Küchenchef der JVA Fulda zum Abschluss für eine besondere Verpflegung gesorgt. Er wird auch am Heiligen Abend den Inhaftierten zum Festtag ein weihnachtliches Essen zubereiten. Gerhard Röchow und Hans-Jürgen Klüh, Gideon-Bund, überreichten den Gefangenen gestiftete Bibeln und Kalender in verschiedenen Sprachen, die gerne mitgenommen wurden.

Winfried Möller

  

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