
Rechtsextremismus und Gefängnis (AG Jug)
Montag, 19. Mai 2025 - Freitag, 23. Mai 2025

Die Arbeitsgemeinschaft Jugendvollzug mit GefängnisseelsorgerInnen, die im Jugendvollzug arbeiten, kommt eine Woche zur Studientagung zusammen. Ab 2026 wird dieses Treffen ökumenisch mit der evangelischen Arbeitsgemeinschaft Jugendvollzug (AG Jug) jährlich ausgerichtet. Im Jahr 2025 wird die Tagung im bayerischen Traunstein zum Thema Rechtsextremismus stattfinden.
Tagungshaus St. Rupert
Das Haus St. Rupert in Traunstein liegt im Südosten der Erzdiözese München und Freising, 40 km von Salzburg entfernt. Der Inn, der größte nordalpine Fluss, war bereits die Grenze zwischen den römischen Provinzen Raetien und Noricum. Seit dem 8. Jh. bildete die Flussmitte dann die Grenze zwischen dem Bistum Freising im Westen und dem Erzbistum Salzburg im Osten.
Diese mehr als 1000-jährige Salzburger Vergangenheit lebt in diesem Haus fort: Der Hl. Rupert – der Namenspatron unseres Hauses – war um 700 der Gründer des Bistums München-Freising. Nach der Säkularisation 1802 kamen die bayrischen Gebiete rechts des Inns zur Erzdiözese München und Freising, die das Haus seit 1955 als Bildungs- und Exerzitienhaus trägt.
Thema Rechtsextremismus und Gefängnis
Im Jugendknast begegnen uns immer wieder rechtsextreme und populistische Aussagen. Seitens der Gefangene wie der Bediensteten. Heute verbergen sich oft die Haltungen und Einstellungen. Sie werden nicht immer offen gezeigt und man kann keinen Menschen ob seiner „rechten“ Einstellung erkennen. In Dresden standen 2022 fünf JVA-Bedienstete vor Gericht, weil sie ausländische Gefangene aus rassistischen Motiven misshandelt haben sollen. Es ist nicht die einzige mutmaßlich rechte Gruppe, die im Gefängnis arbeitet. Sind es Einzelfälle oder gibt es ein strukturelles Problem?
Rechtsextremisten ködern vor allem unter Jugendlichen ihren Nachwuchs. Das typische Einstiegsalter liegt zwischen 12 und 15, als Einstiegdroge Nummer eins gilt Musik von Nazibands wie „Landser“ oder „Stahlgewitter“. Aber auch Faktoren wie Kameradschaft und Abenteuertum, Geltungsdrang und Protest spielen eine Rolle. Diese Jugendmilieus begegnen uns nicht nur bei Einheimischen, sondern ebenso bei Jugendlichen mit Migrationshintergründen. Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus konzentriert sich oft auf klassische Formen – vor allem auf die AfD oder gewaltbereite Neonazis. Dass Migranten nicht nur Opfer von Rassismus sind, sondern selbst demokratiefeindliche Einstellungen haben können, gerät oft aus dem Blick. Eine Einwanderungsgesellschaft aber muss sich mit allen Formen von Rechtsextremismus beschäftigen Diesem Themen wollen wir mit Fachleuten und untereinander nachgehen und laden Euch und Sie herzlich ins bayerische Traunstein ein. Einladung und Programm… Stand: 10. Januar 2025